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Antony Blinken (links), Außenminister der USA, und Sergei Lawrow, Außenminister von Russland, bei ihrem letzten Treffen in Genf.

© dpa/AP/Alex Brandon

Update

Russland will offenbar mehr Soldaten schicken: Blinken fordert sofortigen Truppenabzug an ukrainischer Grenze

US-Außenminister Blinken hat mit seinem russischen Amtskollegen telefoniert. Er habe Lawrow zur „sofortigen Deeskalation“ aufgefordert.

US-Außenminister Antony Blinken hat Russland in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zu einem sofortigen Abzug der an den Grenzen zur Ukraine aufmarschierten Truppen aufgefordert. Blinken habe auf eine "sofortige russische Deeskalation und den Rückzug von Soldaten und Ausrüstung von den Grenzen zur Ukraine" gepocht, erklärte US-Außenamtssprecher Ned Price am Dienstag nach dem Telefonat.

Ein russischer Einmarsch im Nachbarland hätte "rasche und ernsthafte Konsequenzen", warnte Blinken demnach. In der Krise müsse Russland weiter "einen diplomatischen Weg verfolgen".

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Blinken bekräftigte in dem Telefonat den Angaben zufolge erneut die Unterstützung der USA für die "Souveränität und territoriale Integrität" der Ukraine sowie für das Recht eines jeden Landes, selbst über seine "Außenpolitik und Bündnisse" zu entscheiden. Letzteres ist ein Verweis auf die Ambitionen der Ukraine auf einen Beitritt zur Nato, der von Russland strikt abgelehnt wird.

Putin: Westen ignoriert Sicherheitsinteressen Russlands

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich nach einem Treffen am Dienstag mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban in Moskau zum ersten Mal in der aktuellen Eskalation der Ukraine-Krise zu den Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Der Kremlchef warf dem Westen vor, die Sicherheitsinteressen seines Landes zu ignorieren. Er kritisierte, dass Russlands Forderung nach einem Ende der Nato-Osterweiterung abgelehnt worden sei.

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Der Westen nehme keine Rücksicht auf das Prinzip der „Unteilbarkeit der Sicherheit“ in Europa, kritisierte Putin. Ein Land könne seine eigene Sicherheit nicht auf Kosten der Interessen eines anderen Landes durchsetzen.

Sein Gast Orban warnte nach dem fast fünfstündigen Treffen vor einem neuen Kalten Krieg. „Mein Besuch hat einen friedenstiftenden Zweck.“ Er begrüße Gespräche zwischen Russland und den westlichen Verbündeten.

Nach Angaben von US-Regierungsvertretern setzt Russland derweil den massiven Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze fort und plant zudem eine Aufstockung seiner Truppen in Belarus nahe der ukrainischen Grenze. Der Kreml bestreitet jegliche Angriffspläne auf die Ukraine, führt aber gleichzeitig ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. (AFP/dpa)

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