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Riesiges Geschäft. Das Bundeskriminalamt hat im Darknet die illegale Plattform "Hydra Market" abgeschaltet. Bitcoins im Wert von 23 Millionen Euro wurden sichergestellt.

© imago images/MiS

Schlag gegen illegale Plattform für Drogenhandel: BKA schaltet im Darknet den „Hydra Market“ ab

Auf dem illegalen Marktplatz sollen allein 2020 Umsätze von 1,2 Milliarden Euro erzielt worden sein. Hydra Market wurde auch für Geldwäsche genutzt.

Von Frank Jansen

Es ist ein empfindlicher Schlag gegen kriminelle Aktivitäten im Darknet. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt (Main) und das Bundeskriminalamt haben am Dienstag die offenbar höchst profitable Plattform „Hydra Market“ abgeschaltet.

Nach Erkenntnissen der beiden Behörden waren auf der Plattform ungefähr 17 Millionen Kundenkonten und mehr als 19.000 Verkäuferkonten registriert. „Hydra Market“ dürfte nach Ansicht von ZIT und BKA der umsatzstärkste illegale Marktplatz weltweit gewesen sein", hieß es.

Dessen Umsätze werden alleine für das Jahr 2020 auf mindestens 1,23 Milliarden Euro geschätzt. „Insbesondere durch den von der Plattform bereitgestellten „Bitcoin Bank Mixer“, einem Dienst zur Verschleierung digitaler Transaktionen, wurden Kryptoermittlungen für Strafverfolgungsbehörden immens erschwert", hieß es. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ist die „Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT)“ in Deutschland. Im schwer zugänglichen Darknet sind zahlreiche Kriminelle unterwegs, verbreitet wird auch in großem Stil Kinderpornografie.

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Die in Deutschland befindliche Serverinfrastruktur des weltweit größten illegalen Darknet-Marktplatzes sei sichergestellt und dieser damit geschlossen worden, teilten die Behörden mit. Es seien Bitcoins in einem Wert von 23 Millionen Euro sichergestellt worden. Bei dem illegalen Marktplatz habe es sich um eine mindestens seit 2015 über das Tor-Netzwerk erreichbare russischsprachige Darknet-Plattform gehandelt.

Handel mit weltweit ausgespähten Daten

Das bei der ZIT anhängige Ermittlungsverfahren habe sich sich gegen die bislang unbekannten Betreiber und Administratoren der genannten Plattform gerichtet, hieß es. Gegen die Beschuldigten besteht unter anderem der Verdacht, gewerbsmäßig kriminelle Handelsplattformen im Internet betrieben zu haben, über die mit Drogen gehandelt und Geldwäsche betrieben wurde. Außerdem seien bei „Hydra Market“ weltweit ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente sowie digitale Dienstleistungen gewinnbringend angeboten worden.

Auf der Website von Hydra Market veröffentlichten ZIT und BKA ein „Sicherstellungsbanner“ auf Deutsch, Englisch und Russisch mit dem Wortlaut: „Die Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagnahmt durch das Bundeskriminalamt unter Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main im Rahmen einer international koordinierten Operation“. An den Ermittlungen waren mehrere US-Behörden beteiligt, darunter offenkundig das FBI.

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