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Dietmar Bartsch auf einer Veranstaltung der Linken-Bundestagsfraktion.

© Monika Skolimowska/dpa

#Aufstehen: Linken-Spitzenpolitiker gehen zu Sammlungsbewegung auf Distanz

"Es ist ein Projekt von Einzelpersonen", sagt Parteivorsitzender Bernd Riexinger. Weitere Parteimitglieder sehen die Bewegung #Aufstehen kritisch. Unterstützung kommt von einem Grünen.

Spitzenpolitiker der Linkspartei gehen auf Distanz zu der linken Sammlungsbewegung #Aufstehen von Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und dem früheren Parteichef Oskar Lafontaine. "Das ist kein Projekt der Partei Die Linke. Es ist ein Projekt von Einzelpersonen", sagte der Parteivorsitzende Bernd Riexinger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Logistische Verknüpfungen zur Partei gebe es nicht. "So wie ich es bisher verstanden habe, soll das Projekt Leute ansprechen, die noch nicht links sind, sondern andere Parteien gewählt haben, von denen sie jetzt enttäuscht sind", sagte Riexinger der "FAS". "Insofern ergibt es keinen Sinn zu versuchen, Wähler der Linken zu gewinnen."

Dietmar Bartsch, der mit Wagenknecht die Linksfraktion im Bundestag leitet, sagte der Zeitung, bisher handele es sich bei #Aufstehen um "ein eher virtuelles Projekt". "Es gibt eine Internetseite und ein paar professionell gemachte Videos. Mehr ist erstmal noch nicht da", fügte Bartsch hinzu.

Bartsch hob in der "FAS" hervor, er kämpfe seit Jahren für einen Politikwechsel hin zu Mitte-Links. "Das Problem ist, dass Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht nicht zwingend für die Zusammenführung von Linken stehen", kritisierte er. Andererseits könne das Projekt immerhin für Bewegung sorgen.

Der ehemalige Grünen-Vorsitzende Ludger Volmer unterstützt die Sammlungsbewegung dagegen. „Wir arbeiten an einer linken Mehrheit“, sagte Volmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Es geht um eine Stärkung der Linken insgesamt, damit ein gesellschaftliches Gegengewicht zu CSU und AfD entsteht.“ Von den Grünen zeigte sich Volmer enttäuscht: „Den Grünen heute geht es nicht mehr um die Bekämpfung struktureller Armut, sondern um die Verschönerung des bürgerlichen Lebens.“

Nach Angaben des ehemaligen Linken-Vorsitzenden Oskar Lafontaine, des Ehemanns von Wagenknecht, hat die Sammlungsbewegung in den ersten Tagen ihres Bestehens mehr als 50.000 Anmeldungen von Unterstützern bekommen.

Wagenknecht will Anfang September ihre Sammlungsbewegung "Aufstehen" offiziell vorstellen. Die Linken-Politikerin will damit nach eigenen Angaben keine neue Partei gründen, sondern die Voraussetzung für neue linke Mehrheiten in der Politik schaffen. (AFP, dpa)

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