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Aufklärungsjet flog über der Arktis
:
Russland drängt britisches Flugzeug aus Luftraum
Heute 22:06 Uhr
Julia Weiss
Berichte über Beschuss und Explosionen am AKW Saporischschja + Russische Armee erfüllt Putin zufolge im Donbass „ihre Aufgaben“ + Der Newsblog.
Seit mehr als fünf Monaten verteidigt sich die Ukraine gegen Angriffe Russlands . Nachdem Putins Armee in vielen Teilen des Nachbarlandes zurückgedrängt wurde, konzentriert sich der Kampf nun auf den Donbass in der Ostukraine und die Region Cherson in der Südukraine . (mehr im Newsblog unten)
Hinweis: Vor allem Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich kaum endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Russland drängt britisches Flugzeug aus Luftraum Ein britisches Aufklärungsflugzeug hat nach russischen Angaben die Luftgrenze zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer verletzt. Ein russischer Kampfjet habe das Flugzeug aus dem russischen Luftraum gedrängt, erklärt das russische Verteidigungsministerium. (Reuters)
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Imago
Russischer Verteidigungsminister spricht mit Guterres über Akw Saporischschja UN-Generalsekretär António Guterres hat in einem Telefonat mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu über die Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gesprochen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag in Moskau, Schoigu habe mit Guterres "über die Bedingungen für den sicheren Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja" gesprochen. Die russische Armee hält das Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine seit März besetzt, seit Ende Juli wurde es wiederholt beschossen. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Der Raketenbeschuss weckt Befürchtungen einer Katastrophe im größten Atomkraftwerk Europas, der UN-Sicherheitsrat hatte am vergangenen Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung dazu abgehalten. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministerium haben Schoigu und Guterres am Montag auch über die über die Explosionen in der Haftanstalt von Oleniwka im von pro-russischen Separatisten besetzten Osten der Ukraine gesprochen. In dem Gefängnis hatte es Ende Juli mehrere Explosionen gegeben , bei denen dutzende ukrainische Insassen getötet wurden. Auch in diesem Fall machten sich die Ukraine und Russland gegenseitig für den Vorfall verantwortlich. (AFP)
Lettland liefert vier Militärhubschrauber an die Ukraine Die Ukraine hat von dem EU- und Nato-Mitgliedsstaat Lettland vier Hubschrauber als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Jeweils zwei Helikopter vom Typ Mi-17- und Mi-2 seien teils zerlegt an die ukrainische Luftwaffe geliefert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Riga am Montag mit. Die einst in der Sowjetunion entwickelten Flugmaschinen seien vor der Lieferung neu lackiert und eine der Mi-17 überholt worden. „Jetzt, da ukrainische Soldaten vielerorts Gegenangriffe durchführen, werden unsere gespendeten Hubschrauber dabei helfen, Militäroperationen durchzuführen und Leben zu retten“, wurde Verteidigungsminister Artis Pabriks zitiert. „Die Unterstützung der westlichen Länder für die Ukraine darf nicht enden, bis sie ihr gesamtes Territorium von der russischen Besatzungsmacht befreit hat“. Lettland hat damit nach eigenen Angaben seit dem russischen Angriff Ende Februar militärische Hilfe im Wert von mehr 200 Millionen Euro an die Ukraine geleistet. Unter den gelieferten Waffen waren etwa Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen. (dpa)
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Bryan Smith/ZUMA Press Wire/dpa
Slowakei meldet über 700.000 Grenzübertritte aus der Ukraine Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind von dort mehr als 700.000 Menschen in das Nachbarland Slowakei gekommen. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums in Bratislava hervor, die die staatliche Nachrichtenagentur TASR am Montag veröffentlichte. Schon bis Sonntag erreichte die am Montag veröffentlichte Gesamtzahl der Grenzübertritte seit Kriegsbeginn 699.874. Zuletzt waren jeden Tag zwischen drei- und viertausend Menschen dazugekommen. Um wie viele die Marke von 700.000 am Montag genau überschritten wurde, sollte erst am Dienstag bekanntgegeben werden. Die nur 5,5 Millionen Einwohner zählende Slowakei ist damit jenes EU-Land, das gemessen an der Bevölkerungszahl die meisten Ukraine-Flüchtlinge zumindest vorübergehend aufgenommen hat. Nach Polen kamen zwar im selben Zeitraum 3,7 Millionen Menschen, also mehr als fünfmal so viele wie in die Slowakei. Allerdings leben in Polen mit 38 Millionen Menschen etwa sieben Mal so viele Einwohner wie in der Slowakei. Ähnlich wie aus Polen kehrten auch aus der Slowakei zuletzt mehr Menschen in die Ukraine zurück als von dort neu ins Land kamen. Bis Montag zählten die slowakischen Behörden rund 500.000 Rückkehrer, die die slowakisch-ukrainische Grenze nach Osten überquerten. (dpa)
Drei ausländischen Freiwilligen der ukrainischen Armee droht Todesstrafe Drei auf Seiten der Ukraine kämpfenden Ausländern droht nach Berichten
russischer Medien die Todesstrafe. Zwei weitere würden vor einem Gericht im
Donezker Separatistengebiet als Söldner angeklagt , berichtet die staatliche
Nachrichtenagentur TASS. Der Brite John Harding, der Kroate Vjekoslav Prebeg und
der Schweden Mathias Gustafsson seien in und um der Hafenstadt Mariupol gefangen
genommen wurden. Ihnen drohe die Todesstrafe. Zwei weitere Briten, Dylan Healy
und Andrew Hill, müssten nicht mit einer Hinrichtung rechnen. Ein Gericht in
Donezk hatte im Juni zwei Briten und einen Marokkaner zum Tode verurteilt.
Ausländische Regierungen weigern sich, mit der selbsternannten, von Russland
anerkannten Volksrepublik Donezk zu verhandeln. (Reuters)
Das ist Putins Krieg, nicht der Krieg der Russen.
Bundeskanzler Olaf Scholz
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Kay Nietfeld/dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht ein generelles Einreiseverbot für Russen nach Europa trotz entsprechender Forderung aus Nord- und Osteuropa weiter skeptisch. "Das ist Putins Krieg, nicht der Krieg der Russen", sagte Scholz am Montag nach einem Treffen mit skandinavischen Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in Oslo. Es sei richtig, dass man darüber in der EU diskutiere. Aber man dürfe nicht oppositionellen Russen, sich nach Europa wollten und von denen sich schon etliche in EU-Staaten aufhielten, eine Flucht noch erschweren. Dagegen erklärten die Ministerpräsidentinnen von Finnland und Dänemark, Sanna Marin und Mette Frederiksen, dass man über ein Visums-Verbot sprechen müsse. Marin hatte schon zuvor gesagt, es sei unerträglich, dass Russen trotz des anhaltenden Angriffs auf die Ukraine in der EU Urlaub machen könnten. Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte, ihre Regierung habe sich in der Frage noch nicht entschieden. Es gebe gute Argumente dafür und dagegen. An dem Treffen nahmen auch der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Store als Gastgeber und die isländische Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir teil. (dpa)
Berichte über Beschuss und Explosionen am AKW Saporischschja Um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk (AKW)
Saporischschja sind nach Behördenangaben Explosionen zu hören. Das Gebiet des
Kernkraftwerks, das in der Stadt Enerhodar liegt, und Wohnviertel seien 25 Mal
mit schwerer Artillerie beschossen worden , teilte der Besatzungsvertreter
Wladimir Rogow am Montag in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit.
Demnach schlugen dort Granaten ein. Dem aus Enerhodar geflohenen ukrainischen
Bürgermeister Dmytro Orlow zufolge sind in der Kraftwerksstadt Explosionen zu
hören gewesen.Die Ukraine wirft Russland vor, mit dem Beschuss „atomaren
Terror“ zu betreiben. Besatzungsvertreter Rogow wiederum hatte mitgeteilt,
ukrainische „Terroristen“ würden die Schüsse abfeuern. Er hatte zuvor auch eine
Feuerpause vorgeschlagen. Die Ukraine forderte den Abzug russischer Truppen aus
dem größten europäischen Kraftwerk. Russland lehnt eine Übergabe des
Kernkraftwerks ab. Kiew hat das Kraftwerksgelände eigenen Angaben nach bereits
mit Kampfdrohnen angegriffen. (dpa)
Drei Schwimmer im Schwarzen Meer durch Sprengkörper getötet Drei Schwimmer sind im Schwarzen Meer in der Region Odessa durch die Explosion eines Sprengkörpers getötet worden. Zwei weitere seien verletzt, teilt die örtliche Polizei mit. Die Opfer hätten die Absperrungen und Warnschilder am Strand ignoriert . Strände und Küsten seien vermint, um russische Angriffe abzuwehren. (Reuters)
Russische Armee erfüllt laut Putin in Donezk und Luhansk „ihre Aufgaben“ Fast sechs Monate nach Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin das Ziel einer kompletten Einnahme des Donbass bekräftigt. Die russische Armee erfülle in den „Volksrepubliken Donezk und Luhansk“ ihre Aufgaben, sagte der Kremlchef am Montag auf einem Militärforum in der Nähe von Moskau im Park „Patriot“ vor internationalen Gästen. Während die Ukraine Russland schwerste Kriegsverbrechen und eine blutige Besatzerpolitik vorwirft, behauptete Putin einmal mehr, dass „der Boden des Donbass Schritt für Schritt befreit wird“ von ukrainischen Nationalisten. (dpa)
Geschäftsmann sichert sich russisches Obi-Geschäft Der russische Geschäftsmann Josef Liokumowitsch hat sich nach eigenen Angaben für einen symbolischen Preis von umgerechnet rund zehn Euro einen Anteil von rund 60 Prozent am russischen Geschäft der Baumarktkette Obi gesichert. Im Gegenzug habe er Schulden des Geschäfts von rund 30 Millionen Euro abgelöst, sagte er der russischen Ausgabe des Magazins "Forbes". Obi hatte seine Märkte in Russland nach dem russischen Überfall auf die Ukraine geschlossen . Von Obi-Eigner Tengelmann war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Obi hatte in Russland 27 Märkte betrieben und rund 4900 Menschen beschäftigt. Liokumowitsch sagte weiter, er wolle die übernommenen Märkte in Russland unter neuem Namen wieder auf Wachstumskurs bringen. Er legte aber nicht offen, wer die übrigen 40 Prozent an dem Geschäft in Russland hält. Es sei Teil der Transaktion, dass er den Namen "Obi" nicht nutzen dürfe. (Reuters)
Wir sind bereit, unseren Alliierten die modernsten Waffentypen anzubieten.
Russlands Präsident Wladimir Putin
Russland ist nach Aussage von Präsident Wladimir Putin willens, seine Partnerländer in Südamerika, Asien und Afrika aufzurüsten. "Wir sind bereit, unseren Alliierten die modernsten Waffentypen anzubieten", sagt Putin auf der Militärtechnik-Veranstaltung "Streitkräfte-2022" in der Nähe von Moskau. Dies umfasse Kleinwaffen genauso wie gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie zur Luftabwehr, fügt Putin hinzu. (Reuters)
Russland sagt IAEA Zugang zu Saporischschja zu Russland will nach eigenen Angaben alles dafür tun, dass Inspekteure der Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA das Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja inspizieren können. Das sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Der Vertreter Russlands bei der IAEA ergänzt, ein Besuch von Experten der UN-Behörde in dem AKW im Südosten der Ukraine könne in naher Zukunft organisiert werden. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Kraftwerk zu beschießen. Das Gelände und die Umgebung ist von russischen Truppen besetzt, betrieben wird das Werk noch von ukrainischen Technikern. (Reuters)
Sanitäter behandeln einen verwundeten ukrainischen Soldaten in einem Militärkrankenhaus in der Region Donezk.
Bild:
REUTERS | Alkis Konstantinidis
Die ukrainische Künstlerin Varvara Logvyn malt ein traditionelles ukrainisches Dekorationsmuster (Petrykivka-Stil) auf eine Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. So will sie Geld sammeln, um den ukrainischen Streitkräften zu helfen.
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AFP | Sergei Supinsky
Russlands Militär bestätigt Angriffe in Ost- und Südukraine Russlands Militär hat von Angriffen der eigenen Truppen im Osten und Süden der Ukraine berichtet. Im Charkiw er Gebiet seien in den vergangenen 24 Stunden mehr als 100 „ausländische Söldner“ getötet und mehr als 50 verletzt worden, darunter auch Deutsche und Polen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Montag. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Der Gouverneur von Charkiw , Oleh Synjehubow, sprach lediglich von russischen Raketenangriffen auf Industriegebäude und Infrastruktur, machte aber keine Angaben zu möglichen Opfern.
Der russische Militärsprecher Konaschenkow berichtete weiterhin von Luftangriffen auf die Gebiete Cherson im Süden und Donezk im Osten, infolge derer mehr als 420 ukrainische Soldaten getötet worden seien. Auch das ließ sich nicht verifizieren. Beschossen wurde Konaschenkows Angaben zufolge auch ein ukrainischer Kommandoposten bei der strategisch wichtigen Stadt Bachmut in der Donezker Region. (dpa)
Berlin schickt drei Müllfahrzeuge nach Kiew Drei Berliner Müllfahrzeuge sind am Montag als Spenden an die Stadt Kiew in die Ukraine gestartet. „Das sind Sachen, die wirklich gebraucht werden“, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am Montag bei einem Besuch der Berliner Stadtreinigung (BSR). Zielgenau in der Ukraine zu helfen, sei jetzt wichtig. Bei über 600 zerstörten Gebäuden und 200 Wohnhäusern in Kiew gebe es viel aufzuräumen.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte Giffey mit Kiews Regierendem Bürgermeister Vitali Klitschko telefoniert . Dieser habe sich für diese Art der Unterstützung bedankt. Benötigt werden laut Giffey Fahrzeuge, egal ob Schulbus oder zum Abfallsammeln. Es gebe aus Kiew auch eine Anfrage zu Schulbussen . Im Juni war Giffey in einem Videogespräch auf einen vermeintlichen Vitali Klitschko hereingefallen. Das Gespräch mit dem echten Kiewer Bürgermeister wurde nun nachgeholt.
Übergeben werden sollen die Fahrzeuge am Dienstagmorgen an der polnisch-ukrainischen Grenze. Drei Fahrer einer Tochterfirma der BSR fahren die Fahrzeuge, die knapp über zehn Jahre alt sind und insgesamt 33 Tonnen Müll fassen können. Weitere Fahrzeuglieferungen in naher Zukunft schließt Wolfgang Wüllhorst, Geschäftsführer der BSR-Tochter Fuhrpark Business Service, nicht aus. (dpa)
Zwei von drei gespendeten Betriebsfahrzeugen der Berliner Stadtreinigung (BSR) nach der Verabschiedung in die ukrainische Hauptstadt Kiew verlassen das Betriebsgelände der BSR.
Bild:
dpa | Carsten Koall
US-Basketballspielerin legt Berufung gegen Haftstrafe in Russland ein Die US-Basketballspielerin Brittney Griner hat Berufung gegen ihre Verurteilung zu neun Jahren Haft in Russland wegen Drogenschmuggels eingelegt. Das sagte ihre Anwältin Maria Blagowolina der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Griner hatte sich schuldig bekannt, jedoch erklärt, sie hätte gegen die Gesetze in Russland nicht mit Absicht verstoßen. Infolge des Urteils könnte es zu einem Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland kommen. Die USA haben angeboten, Viktor Bout, einen russischen Waffenhändler, der in den USA eine 25-jährige Gefängnisstrafe absitzt, für Griner auszutauschen. Einem Insider zufolge versucht Russland auch den in Deutschland verurteilten und inhaftierten "Tiergartenmörder" Wadim Krasikow auszutauschen.
Griner war am 17. Februar auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem Patronen für E-Zigaretten mit Haschischöl in ihrem Gepäck entdeckt worden war. Cannabis ist in Russland verboten. Die Sportlerin hatte in den USA Haschischöl verschrieben bekommen, um Schmerzen bei chronischen Verletzungen zu lindern. Sie spielt seit 2014 für die russische Mannschaft UMMC Jekaterinburg. (Reuters)
Die US-amerikanische Basketballspielerin Brittney Griner wird in einen Gerichtssaal nahe Moskau gebracht (Archivbild).
Bild:
AFP | Kirill Kudryavtsev
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