zum Hauptinhalt
Nadeschda Tolokonnikowa von der Band Pussy Riot wurde 2012 verurteilt. (Archivbild)

© Alexander Nemenov/AFP

Auch Satiriker und Journalistin auf Liste gesetzt: Russland stuft Pussy-Riot-Aktivistinnen als „ausländische Agentinnen“ ein

Die russische Regierung macht weiter Druck auf ihre Kritiker. Erneut wirft sie mehreren Oppositionellen vor, „Mittel aus dem Ausland“ zu bekommen.

Die russische Regierung hat zwei Aktivistinnen der Protestgruppe Pussy Riot als „ausländische Agentinnen“ eingestuft. Neben dem prominenten Bandmitglied Nadeschda Tolokonnikowa und ihrer Mitstreiterin Veronika Nikulschina wurde auch der bekannte Satiriker Viktor Schenderowitsch auf die entsprechende Liste gesetzt, wie das Justizministerium am Donnerstag mitteilte. „Diese Personen verbreiten systematisch Material an einen unbestimmten Personenkreis und erhalten dabei Mittel aus dem Ausland“, hieß es in der Begründung.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die 32-jährige Tolokonnikowa ist eines der Mitglieder der Band Pussy Riot, die wegen einer Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale zu zwei Jahren Haft verurteilt worden waren. Dort hatte die Gruppe ein „Punk-Gebet“ aufgeführt, in dem sie Präsident Wladimir Putin offen kritisierte.

[Lesen Sie dazu auch: „Versuch, die Zeit zurückzudrehen“: Russisches Gericht löst auch Zentralstelle von Memorial auf]

Der 63-jährige Schenderowitsch ist ein bekannter kreml-kritischer Satiriker und politischer Beobachter. Ebenfalls als „ausländische Agenten“ wurden unter anderem die Journalistin Taisija Bekbulatowa und der Kunstsammler Marat Gelman eingestuft.

Der russische Journalist Victor Shenderovich wird 2019 festgenommen. (Archivbild)
Der russische Journalist Victor Shenderovich wird 2019 festgenommen. (Archivbild)

© Alexander Nemenov/AFP

Das umstrittene Ausländische-Agenten-Gesetz verpflichtet Einzelpersonen und Organisationen, die finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erhalten, ihre Publikationen mit speziellen Kennzeichnungen zu versehen. Kreml-Kritiker sehen in dem Gesetz ein politisches Instrument, um Oppositionelle und zivilgesellschaftliche Gruppen zum Schweigen zu bringen.

Am Dienstag hatte das Oberste Gericht in Moskau auf Grundlage dieses Gesetzes die Auflösung der wichtigsten Menschenrechtsorganisation des Landes, Memorial International, angeordnet. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false