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Mike Pence, Vize-Präsident der USA

© dpa/AP/Eric Schultz

Erst der Chef, dann der Vize: Auch Pence attackiert Deutschland für Verteidigungsausgaben

Deutschland wird beim Nato-Jubiläum in Washington zum Prügelknaben der USA. Nach Trump nimmt sich auch sein Vize-Präsident die Bundesregierung vor.

US-Vizepräsident Mike Pence hat Deutschland erneut für seine Verteidigungsausgaben und die Zusammenarbeit mit Russland beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2 kritisiert. "Deutschland muss mehr tun", sagte Pence am Mittwoch bei einer Konferenz zum 70. Jahrestag der Gründung der Nato in Washington. "Und wir können nicht die Verteidigung des Westens gewährleisten, wenn unsere Verbündeten von Russland abhängig werden", fügte Pence mit Blick auf das Pipeline-Projekt hinzu.

US-Präsident Donald Trump kritisiert Deutschland regelmäßig wegen zu geringer Verteidigungsausgaben und fordert bis 2024 einen Anstieg auf "mindestens zwei Prozent" der Wirtschaftsleistung. Ziel der Bundesregierung sind bisher nur 1,5 Prozent. Trump hatte erst Dienstag gesagt, Deutschland zahle nicht so viel, wie es eigentlich müsse.

Pence sagte, es sei "schlicht inakzeptabel", wenn Europas größte Volkswirtschaft die Bedrohung durch Russland ignoriere "und seine eigene Selbstverteidigung und unsere gemeinsame Verteidigung vernachlässigt". Pence kritisierte auch, dass Deutschland sich durch Nord Stream 2 abhängig von Russland mache. Das Pipeline-Projekt könne die deutsche Wirtschaft "buchstäblich zu einem Gefangenen Russlands" machen.

Trump hat den Ausbau der Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland in der Vergangenheit ebenfalls kritisiert und sogar Sanktionen angedroht. Das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 stößt vor allem in den Energie-Transitländern in Osteuropa auf Widerstand. Die Gegner warnen vor einer noch größeren Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. (AFP)

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