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Atomprogramm des Iran: Verhandlungen werden um vier Monate verlängert

Die Zeit hat nicht gereicht. Nach sechs Monaten war die Kluft in den Gesprächen um das iranische Atomprogramm zu groß für eine Einigung. Der Konflikt soll nun mit Verspätung beendet werden.

Die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm werden in der Hoffnung auf eine spätere Einigung um vier Monate verlängert. Darauf verständigten sich die UN-Vetomächte sowie Deutschland und der Iran am Freitag nach Angaben aus diplomatischen Kreisen. Eigentlich endete die selbst auferlegte sechsmonatige Verhandlungsfrist am Sonntag (20. Juli). Bis dahin seien aber die immer noch bestehenden Differenzen nicht aus der Welt zu schaffen, hieß es im Vorfeld. Die Verhandler haben nun längstens bis Ende November Zeit, sich zu einigen.  

Bei den Gesprächen in Wien geht es darum, dass der Iran Beschränkungen seines Atomprogramms akzeptiert. Die internationale Gemeinschaft will sicher sein, dass Teheran keine Atombombe baut. Die Islamische Republik wiederum erhofft sich ein Ende der Wirtschaftssanktionen.

Zu den noch ungelösten Hauptproblemen zählt die Urananreicherung

Die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) hatte im November 2013 mit dem Iran einen zunächst sechsmonatigen Verhandlungsmarathon vereinbart. Von vorneherein war eine Verlängerung der Frist als Möglichkeit vorgesehen.

Zu den noch ungelösten Hauptproblemen zählt die Urananreicherung. Der Iran will möglichst viele und moderne Zentrifugen - momentan sind rund 10 000 im Einsatz und 19 000 installiert - behalten, um den geplanten Ausbau seines Atomprogramms mit eigenem Brennmaterial vorantreiben zu können. Die 5+1-Gruppe will aus Sorge vor einer militärischen Zweckentfremdung des Brennmaterials die Zahl und Güte der Zentrifugen möglichst minimieren. Außerdem ist umstritten, wie die für den Iran so wichtige Lockerung oder gar Aufhebung der Sanktionen ablaufen soll. Die US-Delegation hat mehrfach darauf hingewiesen, dass von den zahlreichen Sanktionen nur ein Teil mit der Atom-Frage zusammenhängt. Andere Gründe seien die Verletzung der Menschenrechte im Iran oder dessen Unterstützung des internationalen Terrorismus. (dpa)

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