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Kräfte der syrischen Armee in Kafr Nabuda, etwa 40 Kilometer nördlich von Hama

© George OURFALIAN/AFP

Assad-Truppen im Verdacht: USA prüfen Hinweise auf Chemiewaffeneinsatz in Syrien

Bei einem Angriff im Nordwesten Syriens sollen Kräfte des Assad-Regimes Chemiewaffen verwendet haben. Die USA drohen mit Konsequenzen.

Das US-Außenministerium prüft Hinweise darauf, dass syrische Kräfte vor wenigen Tagen Chemiewaffen eingesetzt haben. Das Ministerium teilte am Dienstagabend (Ortszeit) mit, es gebe Anzeichen, dass die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bei einer Attacke am vergangenen Sonntag im Nordwesten des Landes Chemiewaffen eingesetzt hätten. Demnach könnten Chlorgas in der von Dschihadisten kontrollierten Region Idlib zum Einsatz gekommen sein.

„Wir sammeln noch Informationen zu diesem Vorfall, aber wir wiederholen unsere Warnung, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten schnell und in angemessener Weise reagieren werden, falls das Assad-Regime Chemiewaffen benutzt“, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten Assad in der Vergangenheit bereits mehrfach für den Fall eines Einsatzes von Chemiewaffen mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht.

Das US-Außenministerium warf der syrischen Führung und deren Verbündetem Russland zugleich vor, andere Gruppen fälschlicherweise des Einsatzes von Chemiewaffen zu bezichtigen. Vor allem Russland betreibe eine "Desinformationskampagne". Es sei "nicht zu leugnen", dass "das Assad-Regime Schuld an schrecklichen Chemiewaffen-Attacken trägt". Die Regierung in Damaskus gibt an, seit einem Abkommen von 2013 über keine Chemiewaffen mehr zu verfügen.

In Syrien gibt es immer wieder Berichte über mutmaßliche Giftgasangriffe, bei denen häufig auch Zivilisten sterben. Anfang vergangenen Jahres hatte ein Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte 34 solcher Angriffe im Syrien-Krieg aufgelistet, die eindeutig nachweisbar seien. Auch die UN-Institution machte die Assad-Regierung für den Großteil der Angriffe verantwortlich. (dpa, AFP)

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