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Plakate zur Stichwahl zum neuen Landrat des Landkreises Sonneberg.

© Imago/Jacob Schräter

Update

Anteil bürgerlicher AfD-Wähler steigt: Populismus rückt laut Befragung in die Mitte der Gesellschaft

Das Sinus Institut untersucht seit Jahren, wie die AfD bei bürgerlichen Wählern ankommt. Eine neue Analyse zeigt nun, dass Populismus in Deutschland mehrheitsfähig wird. 

| Update:

Am Wochenende ist im thüringischen Sonneberg der erste AfD-Landrat gewählt worden, aber nicht nur dort scheint die Partei in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Sinus Instituts. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Populismus in Deutschland mehrheitsfähig wird. Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) hatte zuerst berichtet.

Wie schon in den Jahren zuvor hat das Sinus Institut ermittelt, wie hoch der Anteil bürgerlicher Wählerinnen und Wählern an den Stimmen für die AfD ist. Momentan seien dies 56 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Jahren habe der Anteil bei 50 Prozent gelegen, im Jahr 2021 noch bei 43 Prozent.

Grundlage für die Analyse ist eine Online-Befragung, die die deutsche Bevölkerung von 18 bis 69 Jahren abbildet. Die Stimmung in der Gesellschaft könnte kippen, sagt Sinus-Geschäftsführerin Silke Borgstedt. „Die Milieus der Mitte definieren in hohem Maß, was in einer Gesellschaft als normal gilt.“

Insbesondere dem Milieu der adaptiv-pragmatischen Mitte, die 12 Prozent der Gesellschaft ausmache, komme dabei eine besondere Rolle zu. Sie sei eine Brücke zwischen progressiven und traditionellen Gruppen.

„Sie bildet den modernen Mainstream, der sich stets im Spagat zwischen Spaß, Risiko und Aufbrechen sowie Sicherheit, Verankerung und Zugehörigkeit befindet“, heißt es. Gerade in diesem Gesellschaftsmilieu gäbe es viele Wechselwähler, die sich je nach den aktuellen gesellschaftlichen Themen für eine Partei entscheiden.

Aktuell sei diese Gruppe verunsichert von der mangelnden Lösungsfähigkeit der Bundesregierung und dem politischen System im Allgemeinen.

Bei der Frage nach langfristiger Parteibindungen schneide die AfD aber deutlich schlechter ab. „Das heißt, die anderen Parteien können die Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen“, sagt Borgstedt.

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