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Der Brite Milo Yiannopoulos.

© Mark Graham/AFP

Ärger wegen Blogger-Treffen: AfD-Abgeordnete müssen ultrarechten „Stargast“ ausladen

Wegen einer geplanten Konferenz für rechte Blogger ging es in der AfD-Fraktion rund. Jetzt müssen die Organisatoren dem Ex-Breitbart-Autor Yiannopoulos absagen.

Zur Medienstrategie der AfD im Bundestag gehört, ihr wohlwollende Blogger und Publizisten enger anzubinden. Doch eine geplante „Konferenz“ für Vertreter dieser „Freien Medien“, wie sie sich im AfD-Jargon nennen, sorgt für mächtig Ärger. Vier AfD-Abgeordnete, darunter der Bayer Petr Bystron und der Nordrhein-Westfale Udo Hemmelgarn, hatten das Treffen organisiert, das an diesem Samstag im Bundestag stattfinden soll. Gedacht ist es als eine Art Weiterbildung für die Blogger.

Zunächst hatten die Abgeordneten als Stargast Ex-Trump-Berater Steve Bannon angefragt. Als dieser absagte, lud man als Ersatz dessen Protegé, den ehemalige Breitbart-Autor Milo Yiannopoulos, ein. In einer Ankündigung wird er als „Stargast“ und „schwuler, schillernder Provokateur“ bezeichnet.

Gelder der Fraktion

Doch die Personalie war einigen in der Fraktion nicht geheuer. Yiannopoulos hat in der Vergangenheit Texte veröffentlicht mit Titeln wie „Verhütung macht Frauen unattraktiv und verrückt“, er bezeichnete Feminismus als „Krebs“. Seinen Job bei der ultrarechten Plattform Breitbart kündigte er, weil er Sex von Männern mit 13-jährigen Kindern verteidigt hatte und wegen dieser Pädophilie-Äußerungen massiv in der Kritik stand.

Jetzt hat die Fraktion den Abgeordneten untersagt, Yiannopoulos zu empfangen. Sorgen gab es aber auch deshalb, weil für das Treffen Räumlichkeiten des Bundestages und Gelder der Fraktion genutzt werden. Unter Umständen könne das den Bundesrechnungshof auf den Plan rufen, hieß es. Der Unmut in der Fraktion sei groß gewesen.

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