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SPD-Chefin Andrea Nahles und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nach dem Treffen des Koalitionsausschusses

© dpa/Immanuel Bänsch

Casdorffs Agenda: 20 Jahre nach Schröder will wieder einer ins Kanzleramt

Bei der SPD gibt es eine neue Form der Zusammenarbeit an der Spitze. Olaf Scholz baut sich als SPD-Spitzenkandidat auf – mit Wissen von Parteichefin Andrea Nahles. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es wird Zeit, mal wieder genauer auf die SPD zu schauen. Sie hat es immerhin vermocht, den Streit der Union ausnahmsweise nicht mit einem eigenen zu übertönen. Was ihr nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre leicht zuzutrauen gewesen wäre.

Das ist wohl ein Ergebnis der neuen Form der Zusammenarbeit an der Parteispitze. Die ist staunenswert einvernehmlich, und dafür musste sich Andrea Nahles nicht einmal mit Olaf Scholz zusammenraufen.

Die beiden scheint fast schon ein Vertrauensverhältnis zu verbinden. Sie arbeiten wie eine Doppelspitze, und zumindest bisher neidet keiner dem anderen einen Auftritt im Namen der SPD.

Wäre es anders, dürfte Scholz nicht so oft vor Millionenpublikum auftreten. Die Millionen, Wähler, sollen ein ansprechenderes Bild vom Vizekanzler und Finanzminister bekommen. Unaufgeregter Macher in aufgeregten Zeiten – so möchte er gern gesehen werden.

Hier baut sich einer als SPD-Spitzenkandidat auf, mit dem Wissen der Parteichefin Nahles. Die wird ihre schwachen Beliebtheitswerte auch registriert haben. 20 Jahre nach Gerhard Schröder will ein Genosse wieder unbedingt da rein, ins Kanzleramt. Schau mal einer an.

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