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Ein schwarzer SUV fährt durch die Stuttgarter Innenstadt. Die Umwelthilfe fordert, die Parkgebühren für besonders schwere Fahrzeuge zu erhöhen.

© Imago/Arnulf Hettrich

18 Euro pro Stunde: Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren für „Monster-SUVs“

Die Deutsche Umwelthilfe plädiert dafür, die Parkgebühren für besonders schwere Autos anzuheben – wie Paris es tut. Der ADAC widerspricht und wittert die Skandalisierung von SUVs.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft alle deutschen Städte dazu auf, höhere Parkgebühren für immer größer werdende SUVs festzulegen. Die Städte sollten sich dabei etwa an Paris orientieren, teilte die DUH am Montag mit. Dort stimmen die Bürger Anfang Februar in einem Referendum über eine Verdreifachung der Parkgebühren für besonders große SUVs in der Innenstadt ab.

Mit Blick auf die Größe der Fahrzeuge verwies die DUH auf eine am Montag veröffentlichte Studie der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment. Sie zeige, dass in Europa neu zugelassene Autos in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt zehn Zentimeter breiter geworden seien. Deutschland sei in dieser Entwicklung „trauriger Spitzenreiter“. SUV ist die Abkürzung für „sport utility vehicle“ und bedeutet so viel wie sportlicher Geländewagen.

 Dem Größenwahn bei SUVs muss Einhalt geboten werden

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch

„Diese Monster-SUVs blockieren zunehmend Gehwege und Grünflächen und gefährden Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Dem Größenwahn bei SUVs muss Einhalt geboten werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Zusätzlich zu den Parkgebühren müsse es verbindliche Größen- und Gewichtsvorgaben für Autos geben. Die Deutsche Umwelthilfe forderte bereits im Juni 2023 flächendeckend hohe Parkgebühren in allen Städten und Gemeinden.

Paris hat die Parkgebühren für Autos ab 1,6 Tonnen verdreifacht

Der Allgemeine Deutschen Automobiclubs (ADAC) kritisiert die DUH für die Skandalisierung des Themas, wie eine Sprecherin des ADAC am Montag sagte. Begriffe wie „Monster-SUV“ und „Gefährdung“ seien unangemessen. „Höhere Parkgebühren mit einem Gewicht über 1,6 Tonnen können jedoch keine Lösung sein. So würde nach dieser Definition auch der Besitzer eines VW Caddy, Seat Leon oder Toyota C-HR zur Kasse gebeten“, sagte die Sprecherin weiter.

Nach dem Vorschlag der Pariser Stadtverwaltung soll der höhere Parktarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und für Elektromodelle ab 2 Tonnen Gewicht gelten. In der Innenstadt würden dann 18 Euro pro Stunde fällig, in den Außenbezirken 12 Euro. Den Sondertarif für SUVs sollen aber ausschließlich Besucher bezahlen. Einwohner der Hauptstadt sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. (dpa)

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