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Der Charité-Bettenturm in Berlin-Mitte.

© Mario Heller/Tagesspiegel

Personalisierte Medizin: Erste Zentren für neue Wege im Kampf gegen Krebs zertifiziert

Berlins Charité erhält als eine der ersten Kliniken die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft für die Arbeit mit „Personalisierter Medizin“.

Die Berliner Charité und das Universitätsklinikum Freiburg haben als erste die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft als „Zentren für Personalisierte Medizin“ (ZPM) abgeschlossen. In den ZPM werden für Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen individuelle Behandlungen auf Basis der Genommedizin erarbeitet – und zwar dann, wenn Standardtherapien für diese Fälle nicht vorhanden oder nicht mehr erfolgversprechend sind.

Die Grundlage personalisierter Medizin bilden Genom-Analysen, teilte die Krebsgesellschaft mit, die neue „Therapieoptionen“ eröffneten. Dazu finden in den Krankenhäusern interdisziplinäre Tumorkonferenzen statt, auf denen die beteiligten Fachleute die aktuellen Fälle erörtern.

„Beide Zentren für Personalisierte Medizin haben die anspruchsvollen Zertifizierungskriterien erfüllt und belegt, dass sie hervorragende Arbeit leisten“, teilte Nisar Malek mit, der gemeinsam mit Ulrich Keilholz der ZPM-Zertifizierungskommission vorsitzt. „Damit erreichen wir immer mehr Menschen, bei denen die Möglichkeiten der Standardtherapie erschöpft sind – das ist großartig.“

300
Jobs entstehen im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Berlin

Die Behandlung onkologischer Erkrankungen durch genommedizinische Therapien erfolgen auf Basis eines Modellvorhabens, das im Paragraf 64e Sozialgesetzbuch V verankert ist. „Die Zertifizierung als ZPM soll für den Nachweis einer Erbringung von Leistungen nach den Vorgaben des Paragrafen genutzt werden können“, schreibt die Krebsgesellschaft.

Keilholz, der Direktor des „Comprehensive Cancer Center“ an der Charité ist, koordiniert auch den Aufbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen, das am Weddinger Virchow-Campus der Universitätsklinik entstehen soll. Rund 300 Arbeitsplätze sind dort in den nächsten fünf Jahren geplant. Vom Bundesforschungsministerium erhält die Charité dafür in diesem Jahr eine Million Euro.

Pro Jahr werden bundesweit 500.000 Krebsdiagnosen gestellt, fast 230.000 Menschen starben bundesweit pro Jahr an einer Tumorerkrankung.

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