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Christine Lambrecht am Frankfurter Tor

© Screenshot/Instagram

Nach Silvester-Knaller: Christine Lambrecht ist der Puma unter den Verteidigungsministern

Der Panzer mit dem Tiernamen ist wie unsere Verteidigungsministerin für reibungsloses Funktionieren bekannt. Das heißt: Außer wenn’s knallt.

Eine Kolumne von Aline von Drateln

Optimismus heißt rückwärts „Sumsi mit Po“ und das ist ja schon mal schlecht. Auch 2023 heißt der Vorsatz vieler Berliner:innen ja „mehr Sport“ und damit weniger Po. Vom Radfahren ist allerdings abzuraten. Das fällt in der Hauptstadt eher unter „Selbstverteidigung“.

Und mit dem Thema Verteidigung haben hier schon Profis gezeigt, dass sie überfordert sind. Womit wir bei Christine Lambrecht sind. Die Geschichte der Verteidigungsminister der BRD ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Erst tat man gut daran, überhaupt keine zu haben. Hatten sich die Deutschen in der Vergangenheit doch wesentlich schlimmer benommen als junge Männer in der Silvesternacht in Neukölln. Kriegsminister gab’s nicht mehr. Und auch keine Düsenflieger.

Als die Welt sicher schien vor Nazis und kalten Kriegern, parkte man entbehrliche PolitikerInnen gerne in scheinbar überflüssigen Luschenämtern wie „Verteidigung“, „Umwelt“ oder „Familie“. Bis Corona Thema wurde. Und der Pflegenotstand für alle sichtbar. Und die Klimakatastrophe kam. Für alle spürbar. Und dann kam der Krieg. Für alle. Plötzlich sah man, dass die Armee nackt war. Selbst die Helme hatte man verschenkt.

Verschenkt waren auch die Posten: Annegret Kramp-Karrenbauer, die geschasste CDU-Vorsitzende. Gerne verwechselt mit dieser evangelischen Pastorin, die besoffen am Steuer vom rechten Weg abkam. Karl-Theodor zu Guttenberg, der Plagiator. Der jüngst beim Jahres-Rückblick auf RTL eindrucksvoll bewies, dass er auch als TV-Moderator hochstapeln kann.

Und unvergessen Rudolf Scharping, der gescheiterte Kanzlerkandidat. Vater der VerteidigungsministerInnen, die durch oder mit dem Amt baden gegangen sind. Mit einer Gurkentruppe an der Spitze ist kein Blumentopf zu gewinnen.

Vielleicht sollte man das Personal aus anderen Bereichen rekrutieren. Wolodymyr Selenskyj wurde gerade vom Time Magazine zur „Person of the Year 2022“ gewählt. Der Ex-Comedian in oliv, dem man verzeiht, zu kämpfen wie ein weißer, alter Mann. Der es schafft, stark und verletzlich zugleich zu sein.

Unsere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist keins von beidem. Auf die Kritik zu ihrem irrem Silvestergruß reagierte sie patzig. Ohne zurückzutreten. Damit ist sie ist der Puma unter den VerteidigungsministerInnen. Denn so funktioniert dieses Amt nicht mehr.

Vorschlag: Mit ihrem selbstgedrehten Knaller-Video könnte Christine Lambrecht unter dem Titel „Dümmer for One“ endlich den britischen Silvester-Klassiker ablösen. Und sie wie zu Guttenberg eine Karriere in der Unterhaltungsbranche starten.

Stattdessen versuchen wir es selbst mit einem Comedian. Kurt Krömer! Der hat zum Jahresende mit seiner Show „Chez Krömer“ beim RBB gekündigt und ein Buch über seine Depressionen geschrieben. Sumsi ohne Po. Aber mit Arsch in der Hose. Von Christine Lambrecht verabschieden wir uns mit einem großen Zapfenstreich: „Back in the USSR“.

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