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Ob Steinbrück nun eine Putzfrau illegal beschäftigt hat oder nicht, ist bislang unklar.

© dpa

Peer Steinbrück und die Glaubwürdigkeit: Was ist nun mit der Putzfrau?

Ein Erpressungsversuch ist eine Sache für die Justiz, ja. Aber bei dem Vorwurf, Peer Steinbrück habe eine Putzfrau illegal beschäftigt, ist bislang nur eines klar: Steinbrück inszeniert sich als Opfer. Der Kern der Sache wird jedoch vergessen: Die Frage nämlich, ob er tatsächlich eine Putzfrau illegal beschäftigt hat.

Wer genau der Täter ist, bleibt noch unklar. Vielleicht der politische Gegner, vielleicht nur ein kleingeistiger Nachbar oder ein Pedant. Klar scheint nur zu sein, wer das Opfer ist: Peer Steinbrück.

Richtig ist, dass ein Erpressungsversuch eine Sache für die Justiz ist und von dieser aufgeklärt werden muss. Trotzdem. Steinbrück versucht mit einer nicht ungeschickten offensiven Verteidigungsstrategie auch den Kern der Sache zu umgehen. Die Frage nämlich, ob er tatsächlich eine Putzfrau illegal beschäftigt hat. Mag sein, dass der Fall 14 Jahre her ist und selbst für den Fiskus verjährt. Mag sein, dass es irgendwie kompliziert ist, legal eine Putzfrau zu engagieren. Mag sogar sein, dass das viele machen. Schlimm genug.

Aber welchen Eindruck hinterlässt es, wenn ausgerechnet der Mann, der Steuerhinterziehung zu einem seiner wichtigsten Wahlkampfthemen gemacht hat, genau das möglicherweise selbst getan hat – nämlich dem Staat Steuern vorzuenthalten?

Mitglieder seiner eigenen Partei sind es, die gegen den Präsidenten des FC Bayern, Uli Hoeneß, mit einer Postkartenkampagne versuchen, Wählerstimmen zu gewinnen. Ja, die Dimension im Fall Hoeneß ist eine andere. Das Prinzip dahinter aber nicht. Es geht um ein Thema, das bei Steinbrück häufig eine Rolle spielt: Glaubwürdigkeit.

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