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Wer vom Elterngeld profitiert: Volltreffer

Als vor einem Jahr das Elterngeld eingeführt wurde, befürchteten viele Kritiker, die an das letzte Nettoeinkommen der Mutter oder des Vaters gekoppelte Höhe der Zahlungen privilegiere die Empfänger höherer Bezüge. Sie lagen falsch.

Wenn zwei Drittel des letzten Gehaltes bis maximal 1800 Euro geboten würden, so der Einwand, ermuntere das vor allem Spitzenverdiener, Kinder auf Kosten des Steuerzahlers zu bekommen. Nach einer ersten Bilanz war diese Sorge unberechtigt. Nicht einmal sechs Prozent der ausgezahlten Elterngelder liegen in der obersten Kategorie zwischen 1500 und 1800 Euro, 60 Prozent der Empfänger aber bekommen lediglich 300 bis 500 Euro, weitere 30 Prozent zwischen 500 und 1000 Euro. Diese Zahlen, jetzt vom Bundesfamilienministerium vorgelegt, beweisen, dass das Geld da ankommt, wo es ankommen sollte – bei den Beziehern kleinerer Löhne und Gehälter, die sich ohne die staatliche Leistung vermutlich nicht für ein Kind entschieden hätten, weil ohne das Elterngeld ihre finanzielle Planung zusammengebrochen wäre. Bleibt als Fazit: Ursula von der Leyen kann das Elterngeld, für das sie zäh gekämpft hat, als Plus auf der persönlichen und der gesellschaftspolitischen Habenseite buchen. apz

Gerd Appenzeller

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