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SPD will eigene Migrantenquote: Sarrazins neue Genossen

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat ein Jahr nach seiner Ortsvereinsbefragung gemerkt, dass immerhin ein Fünftel der deutschen Bevölkerung an der SPD-Spitze völlig fehlt: die Migranten. Nun soll es eine 15-Prozent-Migrantenquote richten.

Vor genau einem Jahr ging Sigmar Gabriel mit einer ziemlich alarmierenden Bestandsaufnahme seiner Partei an die Öffentlichkeit: immer älter, immer weniger. Aber die Befragung unter den Ortsvereinen brachte auch ans Licht, dass sie kaum noch Fühler in die Gesellschaft haben. Kontakte ins Leben draußen gibt es so gut wie nicht, nicht einmal zu den Gewerkschaften. Eine gute Hälfte der Ortsvereine schafft mit Ach und Krach zwei Veranstaltungen pro Jahr. Für eine Volks- und Mitgliederpartei, sagte der Vorsitzende, sei das „supergefährlich“. Das war so klar und richtig wie das, was Gabriel später zum Fall Thilo Sarrazin sagte: Dessen Sozialdarwinismus in der Partei zu dulden, hieße alles aufgeben, was Sozialdemokratie ausmacht. Starke Analysen, aus denen nichts folgte – beide Male zu Fragen, die eine Partei, die sich noch links verortet, für existenziell halten müsste. Sarrazin darf SPD-Mitglied bleiben, und der Vorsitzende hat ein Jahr nach seiner Ortsvereinsbefragung gemerkt, dass immerhin ein Fünftel der deutschen Bevölkerung an der SPD-Spitze völlig fehlt: die Migranten. Nun soll es eine 15-Prozent-Migrantenquote richten. Schlimm genug. Noch schlimmer, dass der Zusammenhang mit der skandalösen Beerdigung der Causa Sarrazin bis zur Lächerlichkeit offensichtlich ist. Realitätsverlust scheint in der SPD kein Alleinstellungsmerkmal der Ortsvereine zu sein.

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