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Die Bankenunion steht.

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Bankenunion: Nicht viel wert

Die Bankenunion steht. Dass heißt aber nicht, dass die Steuerzahler künftig geschont werden.

Von Carla Neuhaus

Seit Jahren diskutieren Europas Politiker über die Bankenunion. Zu lange. Denn was sie am Donnerstag als „Meilenstein“ und einen „großen Fortschritt für Europa“ feierten, ist in Wahrheit nicht viel wert. Über die Zeit scheinen sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren zu haben. Nie wieder, hatte Kanzlerin Angela Merkel versprochen, sollen Steuerzahler für die Fehler von Banken und Finanzinstitutionen geradestehen. Doch davon sind wir nun weit entfernt. Immerhin soll es in Zukunft möglich sein, marode Banken abzuwickeln. Konsequent und richtig ist auch, dass die Institute in den kommenden acht Jahren einen Fonds aufbauen sollen, aus dem die Bankenrettung finanziert wird. Reichen aber wird das nicht. 55 Milliarden Euro sollen die Finanzunternehmen bis 2023 in diesen Rettungstopf einzahlen. Für den normalen Sparer ist das extrem viel Geld, für strauchelnde Banken nicht. So mussten die Staaten in den letzten Jahren 1,6 Billionen Euro Steuergelder in den Finanzsektor pumpen, um strauchelnde Institute am Leben zu halten. Allein diese Zahl zeigt: Bankenunion hin oder her, mit der nächsten Krise kommt die nächste Rechnung für die Steuerzahler.

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