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Berliner Zoos: Mehr Affentheater wagen

Eine Stiftung soll den Berliner Zoo und den Tierpark für die Ewigkeit sichern. Doch schafft die Stiftung echten Mehrwert für Zoo und Tierpark, oder wird sie dem Land als Vorwand dienen, sich aus der Verantwortung zu stehlen?

Eine Stiftung soll den Berliner Zoo und den Tierpark für die Ewigkeit sichern. Sie ist damit nicht nur eine Versicherung gegen finanzielle Trockenzeiten, sondern auch eine Einladung zu Bürgersinn und Mäzenatentum. Für die ebenso renommierten wie herzerwärmenden Einrichtungen vor der Haustür Geld zu geben oder einen Teil des Erbes, liegt manchem näher, als Getier auf fernen Kontinenten zu retten. Zumal Stiftungsgeld wetterfest ist und der Kuratoriumsvorsitzende Eberhard Diepgen nicht irgendwer.

Gute Nachrichten also, doch drei spannende Fragen tun sich auf: Wie wird die Resonanz sein im sozial nicht allzu kuscheligen Berlin? Schafft die Stiftung echten Mehrwert für Zoo und Tierpark, oder wird sie dem Land als Vorwand dienen, sich aus der Verantwortung zu stehlen? Letzteres wäre ärgerlich. Und schließlich: Kann die Stiftung speziell den mäßig frequentierten Tierpark attraktiver machen? Es ist bezeichnend, dass selbst der Finanzsenator vor Ideen sprüht, während der Tierparkdirektor routiniert abwinkt. Mehr Affentheater wagen, lautet, plakativ gesagt, das Gebot der Stunde. Es wird nicht schaden, wenn dank der Stiftung ein paar mehr Leute mitreden.

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