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Lesermeinung: Goldene Zeiten für alle Potsdamer Galerien

Zu: „Potsdams neue, internationale Kleider“, 10.1.

Zu: „Potsdams neue, internationale Kleider“, 10.1. Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Potsdam: Sehr geehrter Herr Jakobs, in den Kassen der Stadt herrscht „Ebbe“, wie es heißt. Aber so schlimm kann es wohl nicht sein. Schließlich durften wir Zeugen einer Großzügigkeit sein, die vom Gegenteil spricht. So wird denn eine neue Zeit anbrechen, auch für alle übrigen privaten Verkaufsgalerien der Stadt, die sich um zeitgenössische Kunst bemühen, privatwirtschaftliche Unternehmungen also. Diese bekommen einen Teil ihrer Betriebskosten künftig von der Stadt Potsdam ersetzt. Wie das geht? Ganz einfach: Die ehemalige Ticket-Galerie im Nikolaisaal ist als „Inter-Galerie“ neu eröffnet worden. Gratulation! Von Herrn Bruinenberg wird sie künftig als Verkaufsgalerie geführt, also ein ganz normales privatwirtschaftliches Unternehmen. Nach dem, was berichtet wurde und jetzt Herr Kapuste, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur bestätigt hat, muss Herr Bruinenberg ein bewundernswert gewiefter Verhandlungspartner gewesen sein. Hut ab, Herr Bruinenberg! Die Stadt habe ihm nämlich die solide und kräftig subventionierte Galerie eingerichtet – Anschubfinanzierung, Betriebskosten, Miete für anderthalb Jahre bezahlt die Stadtkasse. Gratulation! Herr Bruinenberg, nehmen wir an, wird derlei Kleinigkeiten sicherlich an die Stadtkasse zurückzahlen, sofern er Einnahmen hat. Aber hat er keine Einnahmen, muss er dann zurückzahlen? Und wer zahlt es dann in dem Falle? Diejenigen Kollegen, die ihm die Galerie bewilligt haben? Aber nein! Sie, Herr Oberbürgermeister, haben durch Ihre Anwesenheit bei der Vernissage kundgetan, dass alles mit den so genannten „rechten Dingen“ zugegangen ist. Die Rechtsgrundlage für diese Konstruktion wird mit Sicherheit jeder Überprüfung standhalten, sofern denn etwas derartiges angesetzt wird. Denn immerhin könnten auch für alle anderen privaten Galerien in Potsdam „Goldene Zeiten“ anbrechen – auf derselben Rechtsgrundlage. Reinhard Burstert und Norbert Albrecht, Potsdam

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