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Meinung: Bilder, die unter die Haut gehen

Wer gelegentlich baden geht, weiß Bescheid: Tätowierungen sind heute kein UnterweltSymbol mehr, sondern eine Art Familiensport. Tante Helga hat eine, Onkel Karl-Heinz gleich zwei, und die Kinder sehen von hinten schon aus wie riesige Urlaubspostkarten.

Wer gelegentlich baden geht, weiß Bescheid: Tätowierungen sind heute kein UnterweltSymbol mehr, sondern eine Art Familiensport. Tante Helga hat eine, Onkel Karl-Heinz gleich zwei, und die Kinder sehen von hinten schon aus wie riesige Urlaubspostkarten. Die meisten Tätowierungen hat übrigens Stefan „Kretzsche“ Kretzschmar, Handballer und Lebensgefährte von Frau van Almsick – er ist gewissermaßen das Taj Mahal der Körperkunst. Es passieren einem Sachen im Leben, sagt er, die könne man auf der Haut darstellen und habe dann irgendwann das ganze Leben drauf. Kann jeder, sagt Kretzsche, auch der Kanzler! Das hat uns hellhörig gemacht: Sollten wir da was übersehen haben? Gerhard Schröder, wie er sich die Siege und Niederlagen seiner politischen Karriere unter Aufsicht von Ich-liebe–dich-Dörchen symbolhaft in die Haut gravieren lässt – das wären Bilder! Viele Stoibers und Merkels, Oskar Lafontaine als wutzliger Finanz-Troll, Scharping im Pool mit Gräfin. Gestern nach der Ruck-Rede dann der krönende Abschluss: ein zerrissenes soziales Ganzkörpernetz. Schröder geht garantiert demnächst baden, damit wir das Werk mal ansehen können.

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