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Nach Terroranschlag: Al Qaida im Jemen ist nicht besiegt

Ein Mordversuch an einem westlichen Diplomaten auf offener Straße – für die Führung des Jemen eine peinliche Blamage, die zudem zeigt: Al Qaida im Jemen ist nicht entscheidend geschwächt und schon gar nicht besiegt.

Es fehlten Bruchteile einer Sekunde – dann wäre das Attentat auf den britischen Botschafter in Sanaa gelungen und Al Qaida hätte ein weiteres Mal triumphiert. Ein Mordversuch an einem westlichen Diplomaten auf offener Straße – für die Führung des Jemen eine peinliche Blamage. Von ihren offiziellen Erfolgmeldungen der letzten Zeit ist bei Licht besehen wenig übrig geblieben. Al Qaida im Jemen ist nicht entscheidend geschwächt und schon gar nicht besiegt. Die spektakulären Luftangriffe haben nicht die Führung des Terrornetzwerks eliminiert, wie behauptet, sondern vor allem Dutzenden von Zivilisten das Leben gekostet. Der Tod des höchsten Al-Qaida-Kommandeurs wurde inzwischen sogar drei Mal offiziell ausgerufen, obwohl der Mann offenbar weiterhin lebt. Zuletzt brüstete sich Jemens Staatsspitze dann noch mit seinen Spezialtruppen und deren neuer amerikanischer Ausrüstung. Militär und Polizei alleine aber können den Kampf gegen die radikalen Zellen nicht gewinnen, solange die politische Führung ihr doppeltes Spiel nicht aufgibt: Al Qaida und ihr Milieu einzuspannen für den Machtkampf im Inland. Al Qaida und ihre Anschläge einzusetzen für mehr Geld aus dem Ausland.

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