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Arm und reich in "Alles oder Nichts": Die Erbengemeinschaft von Immobilientycoon Brocks könnte unterschiedlicher kaum sein.

© Sat1

Sat-1-Soap "Alles oder Nichts": Willkommen bei den Buddel-Brocks

Sat 1 schickt mit „Alles oder Nichts“ eine neue Daily Soap ins Vorabendrennen. Diesmal heißt es "Verzofft in Berlin".

Für Melissa Brock (Sarah Maria Besgen) könnte es kaum schlimmer kommen. Zuerst verliert sie ihren Mann, der bei einem Flugzeugabsturz in Asien sein Leben verliert. Gerade noch sah man ihn am Flughafen, wie er nach einem ominösen Telefonanruf sein Smartphone in die mit Geldbündeln vollgestopfte Tasche packt. Bei der Testamentseröffnung dann stellt sich heraus, dass ihr Axel neben den beiden eigenen Kindern Jascha (Anno Kaspar Friedrich von Heimburg)  und Maria (Josephine Martz) noch drei uneheliche Nachkommen gezeugt hat, die zudem in höchst prekären Verhältnissen leben und somit ganz und gar nicht zur angestammten High-Society-Welt der Familie passt. Schlimmer noch: Wird ihnen tatsächlich ihr Pflichtteil ausgezahlt, ist Melissa zudem auch noch die Aktienmehrheit am Bauimperium los, und das zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Die Entscheidung über das Reuter-Areal steht an und ihr Schwager Olaf (Thomas Morris) und dessen ehrgeizige Ehefrau Bea (Niki Finger) versuchen, die Macht im Unternehmen an sich zu bringen. Willkommen in der Welt der Buddel-Brocks und ihrer Erben.

Am Montag schickt Sat 1 die neue Daily Soap „Alles oder Nichts“ ins Vorabendrennen. Mit den jeweils 20-minütigen Episoden tritt der Privatsender damit unter anderem gegen die harte Quiz-Konkurrenz in der ARD, die ZDF-„Sokos“ und die „Exclusiv“-Berichte auf RTL an.

RTL ist der Soap-Platzhirsch

Unter den Sendern ist RTL Platzhirsch bei den Soaps. „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ läuft seit 1992, „Unter uns“ ging 1994 auf Sendung und 2006 kam dann noch „Alles was zählt“ dazu. Bei Sat1 liegen die großen Soap-Erfolge mit „Verliebt in Berlin“ mit Felicitas Woll und „Anna und die Liebe“ mit Jeanette Biedermann dagegen schon länger zurück. Den letzten Versuch beendete der Sender bei „Mila“ nach kurzer Zeit. Die ARD hatte ihre Daily "Verbotene Liebe" 2015 in ein wöchentliches Format umgewandelt.

„Alles oder Nichts“ hatte sich gegen drei andere Pilotformate durchgesetzt. Gewinner wurde nicht wie so oft UFA Serial Drama („GZSZ“), sondern der Außenseiter Producers at Work. Die neue Soap spielt erneut in der Hauptstadt, der Potsdamer Platz und der Wittenbergplatz werden immer wieder ins Bild gerückt. Die Studioaufnahmen entstehen auf Eiswerder in Spandau. Die Hoffnungen von Sat 1 sind jedenfalls groß. „,Alles oder Nichts‘ setzt eine universelle Prämisse: den Traum vom unverhofften Reichtum“, sagt Senderchef Kaspar Pflüger. Und für Produzent Christian Popp von Producers at Work bedient „Alles oder Nichts“ als „zeitgemäße Glamour-Soap“ alle Sehnsüchte nach Ruhm, Macht und Reichtum.

Eine Stripperin, eine Kickboxerin und ein Penner

Die Handlungsdichte ist dem Format allerdings entsprechend eher gering, Erzählt wird eher in die Breite als in die Tiefe. Die Figurenzeichnung wird schlicht gehalten, die schauspielerische Qualität wirkt ausbaufähig. Der größte Unsympath ist Sohn Jascha, der das Geld am liebsten in den Clubs verprasst. Die Neu-Erben sind ein bunter Haufen. Anja (Franziska Breite) schlägt sich als Stripperin durch, ihr Freund Rocko (die Tattoos von Marc Barthel sind echt) gibt den Macho-Proll. Anjas Halbschwester Jenni (Anna Mennicken) steht wie ihr leiblicher Vater auf Kickboxen, ihre Anpassungsbereitschaft hält sich dagegen in Grenzen. Ihre Familie lebt in prekären Verhältnissen, Ziehvater (Mirco Reseg) ist schon ganz nervös ob des zu erwartenden Geldregens. Von Geld und Karriere will der dritte Neu-Erbe nichts wissen. Daniel (Raphael Vogt) hat sich für das Leben als Obdachloser entschieden.

Was die typischen Intrigen angeht, so ist seit „Dallas“ und „Denver Clan“ kaum etwas dazugekommen. „Alles oder Nichts“ erweitertet das Spektrum immerhin um den Arm-Reich-Aspekt. Bei allen sich abzeichnenden Konflikten sind die meisten Figuren dabei recht positiv angelegt. Dabei will „Alles oder Nichts“ keine schnulzige Telenovela sein, auch wenn sich bereits nach kurzer Zeit die ersten Techtelmechtel ankündigen.

40 Folgen wurden bislang abgedreht, in Spandau wird an weiteren Episoden gearbeitet. Wie lange es weitergeht, das richtet sich unter anderem danach, wie das Publikum die Storylines annimmt, heißt es bei Sat 1.

„Alles oder nichts“, werktags, Sat 1, 18  Uhr 30

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