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Die gefälschten Hitler-Tagebücher liegen unter einem Scanner im Bundesarchiv Koblenz.

© dpa/Thomas Frey

Zeugnisse der Nachkriegsgeschichte : Gefälschte „Hitler-Tagebücher“ werden im Bundesarchiv digitalisiert

Die Veröffentlichung der Kladden im Magazin „Stern“ 1983 sorgte für einen der größten Medienskandale im Land. Nun kommen sie ins Bundesarchiv, das an der Aufdeckung der Fälschung beteiligt war.

Der Bertelsmann-Konzern hat die gefälschten „Hitler-Tagebücher“ an das Bundesarchiv übergeben. Die Kladden, deren Veröffentlichung im Magazin „Stern“ 1983 einen der größten Medienskandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ausgelöst hatten, seien fortan am Standort Koblenz untergebracht, teilte das Bundesarchiv am Donnerstag in Berlin mit.

Sie würden nach einer archivarischen Bestandsaufnahme digitalisiert und sollen künftig in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.

Dem Bundesarchiv wurden 52 Kladden übergeben. Weitere zwei Kladden befänden sich in Ausstellungen im Haus der Geschichte in Bonn, drei Kladden im Polizeimuseum Hamburg und eine bei der Fondation Cartier in Paris.

Die gefälschten Hitler-Tagebücher liegen unter einem Scanner im Bundesarchiv Koblenz.

© dpa/Thomas Frey

Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe erklärte, mit der Übergabe der gefälschten „Hitler-Tagebücher“ an das Bundesarchiv sei deren fachgerechte Archivierung sichergestellt. Laut Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann schließt sich für das Bundesarchiv, das damals an der Aufdeckung der Fälschung beteiligt war, ein Kreis.

Es sei gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels bundesrepublikanischer Nachkriegsgeschichte nun im Bundesarchiv gesichert seien.

Die sogenannten Hitler-Tagebücher sind vom Nachrichtenmagazin „Stern“ im Jahr 1983 veröffentlichte Fälschungen, die der 2000 gestorbene Kunstfälscher Konrad Kujau angefertigt und dem „Stern“-Reporter Gerd Heidemann verkauft hatte. (epd)

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