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Die Waldbühne in Berlin, Drohnenaufnahme von 2022.

© Maria Vedder

Tagesspiegel Plus

Wie funktioniert Verführung?: Die verschüttete NS-Geschichte der Freilichtbühnen

Stimmungsvolle Orte, von Wäldern umgeben. „Thingstätten“ waren bei den alten Germanen Orte der Demokratie. Die Nationalsozialisten kaperten die Idee. Eine Berliner Künstlerin erinnert daran.

Unbeachtet, unbeschriftet, unerkannt – so steht das Denkmal neben einem Kinderspielplatz in Berlin-Haselhorst. Auf einem schlanken Sockel breitet ein Bronzeadler die Schwingen aus, um die Adlerküken in seinem Nest zu beschützen. Ein Sinnbild für den nationalsozialistischen Staat unter Führung Adolf Hitlers, eingeweiht am 6. Juli 1935 mit Fahnenmarsch, Weihereden, Horst-Wessel-Lied und dem militärischen Ritual eines Großen Zapfenstreichs. „Daß sich ein großes Werk vollende, genügt ein Geist für tausend Hände“ stand seinerzeit auf dem Denkmalsockel, ein Zitat aus Goethes „Faust II“, umgemünzt auf den Führerstaat.

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