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Geheimnisvoll. Wozu schleppt der Zorilla säckeweise Bruchglas in seine Behausung?

© Illustration: Jutta Bücker

Bilderbuch: Vorurteile? – selber schuld

Jutta Bückers entlarvende Bildergeschichte über die Macht der Klischees. Meistens ist es anders, als man denkt.

Zorillas gibt es wirklich. Sie sind keine Erfindung der Illustratorin Jutta Bücker auf der Suche nach einem originellen Helden – klingt ja irgendwie wie Gorilla und damit gefährlich. Zorillas sind eine Marderart, die vor allem in Afrika vorkommt, nachtaktiv und sehr menschenscheu ist. Und so ist auch der Zorilla in dem gleichnamigen Bilderbuch von Jutta Bücker in Hamburg unterwegs. „Seine Behausung verließ er nur selten, meist erst nach Sonnenuntergang, aber immer mit dunklem Mantel und hochgestelltem Kragen“. Die Leute können sich keinen Reim auf ihn machen, halten ihn für verdächtig und tuscheln hinter seinem Rücken.

Aber sie fragen ihn auch nicht, was er da tut, warum er zum Beispiel säckeweise Bruchglas nach Hause schleppt. In eindrucksvollen Bildern malt und beschreibt Bücker einen Außenseiter, in den viel hineininterpretiert wird. „Hätten sie nur einmal den Zorilla gefragt ... oder: Was auch geschah“ – so heißt es in der zweiten Hälfte der Bildergeschichte ohne Worte, die nun zeigt, was der Zorilla wirklich vorhatte. Ein köstliches Buch über Vorurteile und ihre Demaskierung.

Jutta Bücker: Zorilla. Kunstanstifter, Mannheim 2019. 36 Seiten. 20 €. Ab vier Jahren.

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