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Woran litt er mehr: Schreibblockade oder Geldmangel? Carl Spitzwegs „Armer Poet“ (1839) zeigt die Nöte.

© Neue Pinakothek München

Tagesspiegel Plus

Über die Faulheit der Poeten: Einfälle sind nicht zu erzwingen

32 geförderte Monate für ein Buch? Warum die Untätigkeit gleichsam Tabu und Tugend ist bei Schriftstellerinnen und Schriftstellern.

Von Leander Steinkopf

„Ich bin halt faul, weißte?“, sagte der preisgekrönte deutsche Jungintellektuelle zu mir. Wir hatten uns über verschiedene potenzielle Projekte ausgetauscht, die er anzugehen gedachte, wenn er sein großes aktuelles Werk endlich abgeschlossen haben würde. Ich hatte ihn gefragt, was ihn halte, was ihn hindere, an welcher Frage er knoble, welchen Brocken er noch zu wenden habe für die Vollendung seines großen Buches. Und er hatte gemeint, dies sei alles gar nicht der Punkt, sondern eben: „Ich bin halt faul, weißte?“

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