Sozialismus in Pastell: Katja Hoyers DDR-Geschichte
Wozu in die Archive und Bibliotheken steigen, wenn man ein paar Zeitzeugen befragen kann? Über den Hype rund um ein substanzloses Buch
Im Frühjahr 2023 können wir eine merkwürdige Debatte beobachten: Drei Bücher, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, werden breit rezipiert und viel verkauft. Alle finden sich auf den Beststellerlisten wieder, zwei von ihnen ganz oben. Zunächst Dirk Oschmanns „Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung“. Nichts in diesem Buch ist neu – neu ist nur der aggressive, undifferenzierte Ton des Leipziger Literaturwissenschaftlers, der sich mehr als 30 Jahre lang abgeduckt, seine Herkunft verleugnet hatte, um Karriere machen zu können. Er ist nicht die Lösung, sondern Teil des ostdeutschen Problems.
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