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US-Regisseur Woody Allen

© Guillaume Horcajuelo/EPA/dpa

Woody-Allen-Buch wegen Missbrauchsvorwürfen gestoppt: Protest von Verlagsmitarbeitern gegen Regisseur erfolgreich

Mitarbeiter der Hachette-Verlagsgruppe hatten aus Protest gegen das neue Buch von Woody Allen die Arbeit niedergelegt. Nun ist die Veröffentlichung abgesagt.

Die Hachette Verlagsgruppe hat am Freitag ihre Pläne zur Veröffentlichung von Woody Allens Autobiografie fallen gelassen. Sie teilte laut „New York Times“ mit, sie werde alle Rechte an den Autor zurückgeben.

„Die Entscheidung, Mr. Allens Buch abzusagen, war eine schwierige Entscheidung", sagte eine Sprecherin des Verlags in einer Erklärung. „Wir nehmen unsere Beziehungen zu den Autoren sehr ernst und sagen Bücher nicht leichtfertig ab. Wir haben viele herausfordernde Bücher veröffentlicht und werden dies auch weiterhin tun. Als Verleger stellen wir jeden Tag in unserer Arbeit sicher, dass unterschiedliche Stimmen und widersprüchliche Standpunkte gehört werden können.“

Allen-Produzentin lehnt Stellungnahme ab

Sie fügte jedoch hinzu, dass die Hachette-Führungskräfte die Angelegenheit mit ihren Mitarbeitern diskutiert hätten. Danach seien die Führungskräfte zu dem Schluss gelangt, mit der Veröffentlichung nicht fortzufahren. Letty Aronson, die Schwester und zugleich Produzentin von Woody Allen lehnte eine Stellungnahme ab.

Das Buch mit dem Titel „Apropos of Nothing“ (etwa: In Bezug auf Nichts) sollte am 7. April herauskommen. In Allens Lebensbeschreibung geht es demnach auch um dessen „Beziehungen zu Familie, Freunden und seinen Liebsten.“ Das Buch war für die Veröffentlichung in den USA sowie in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien geplant.

Viele Stars lehnen Arbeit mit Allen ab

Zuvor hatten aus Protest gegen die Veröffentlichung der Autobiografie des 84-jährigen Hollywood-Regisseurs Dutzende Mitarbeiter der Hachette-Verlagsgruppe in New York und Boston die Arbeit niedergelegt. „Wir stehen Ronan Farrow, Dylan Farrow und den Opfern sexueller Übergriffe in Solidarität zur Seite“, hieß es nach US-Medienberichten in den Email-Abwesenheitsnotizen einiger Mitarbeiter.

Hintergrund sind die seit Jahrzehnten vorliegenden Missbrauchsvorwürfe gegen Allen. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow hält ihm vor, sich in ihrer Kindheit an ihr vergangen zu haben. Die Vorwürfe waren erstmals 1992 nach der Trennung von Allen und der Schauspielerin Mia Farrow in einem Sorgerechtsprozess aufgekommen. Der Regisseur hat das stets zurückgewiesen. Viele Stars haben öffentlich angekündigt, nicht mehr mit Allen arbeiten zu wollen.

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Allens Kinder Ronan und Dylan Farrow hatten bereits am Dienstag auf Twitter gegen das umstrittene Buch protestiert.

Die geplante Veröffentlichung der Autobiografie sei „zutiefst erschütternd“, hatte Dylan Farrow kommentiert. Ihr Bruder Ronan Farrow warf dem Verlag „mangelndes Mitgefühl für die Opfer sexuellen Missbrauchs“ vor. (Tsp/dpa)

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