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Der Tod der 56-jährigen Sinead O’Connor wurde am Mittwoch bekannt.

© REUTERS/Damien Storan

„Eine Seele in zwei Hälften“: Sinead O’Connor veröffentlichte kurz vor ihrem Tod bewegende Worte über ihren Sohn

Im Januar 2022 nahm sich der damals 17-jährige Shane das Leben. Kurz vor ihrem Tod am Mittwoch offenbarte die irische Sängerin, wie es ihr seit dem Suizid ihres Sohnes ging.

Von Nanja Boenisch

Kurz vor ihrem Tod hat die irische Sängerin Sinead O’Connor in einem Twitterpost offenbart, dass sie seit dem Selbstmord ihres Sohnes im vergangenen Jahr wie eine „untote Kreatur der Nacht“ lebe. Im Januar 2022 nahm sich ihr damals 17-jähriger Sohn Shane das Leben. Er hielt sich zur Selbstmordprävention in einem Krankenhaus auf, floh jedoch und beging Suizid.

„Er war die Liebe meines Lebens, das Licht meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige Mensch, der mich jemals bedingungslos geliebt hat“, schrieb O’Connor in dem Post. „Ich bin verloren in Bardo“, wobei der Begriff „Bardo“ nach der Lehre des tibetischen Buddhismus für einen Bewusstseinszustand zwischen Dies- und Jenseits steht.

Neben ihren Worten veröffentlichte die Musikerin eine Reihe aus zehn weinenden Emojis und ein Foto, das sie und ihren Sohn Shane in einer engen Umarmung zeigt. Danach teilte sie Links zu drei Songs – darunter der Titel „Chenrezi“, den O‘Connor ein „großes tibetisches Mitgefühlsmantra“ nannte und „allen Müttern suizidaler Kinder“ widmete.

In einem Twitterpost teilte Sinead O’Connor kurz vor ihrem Tod, wie sehr sie der Tod ihres Sohnes belastete.
In einem Twitterpost teilte Sinead O’Connor kurz vor ihrem Tod, wie sehr sie der Tod ihres Sohnes belastete.

© Twitter-Screenshot/@Sinead Marie-Bernarde Aoibheann O’Connor

Am Mittwoch war der Tod der irischen Künstlerin im Alter von 56 Jahren bekannt gegeben geworden. Britische Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei, dass O’Connor am Vormittag „reglos“ in ihrer Wohnung in London gefunden wurde. Die Familie bestätigte ihren Tod, über die genauen Umstände ist bisher nichts bekannt.

Mit einem Cover des Prince-Songs „Nothing Compares 2 U“ erlangte die Sängerin im Jahr 1990 internationale Berühmtheit. Seither sprach sie in der Öffentlichkeit über ihre psychische Gesundheit und die schwere Kindheit in Irland – sie prangerte an, von ihrer drogenabhängigen Mutter und Geistlichen der katholischen Kirche misshandelt worden zu sein. Auf Facebook teilte sie im Jahr 2015 mit, dass sie versucht habe, sich mit einer Überdosis Drogen das Leben zu nehmen.

Im Musikbusiness war O’Connor laut eigener Aussage „unbequem“. Sie sang immer wieder über Sexismus, Missbrauch, Polizeigewalt und Religion, lehnte aus politischen Gründen hoch dotierte Preise wie den „Grammy“ ab und rebellierte mit ihren kurzgeschorenen Haaren gegen Vorgaben ihres Labels. Im Laufe ihrer Karriere gelang es ihr nicht, an den Erfolg ihres ersten Hits anzuknüpfen.

Sinead O’Connor hinterlässt drei Kinder – Halbgeschwister des verstorbenen Shane.

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