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Winston Duke und Mark Wahlberg in „Spenser Confidential“.

© Daniel McFadden/Netflix

Netflix-Film „Spenser Confidential“: Vorbestrafter im Dienst der Gerechtigkeit

Kriminelle Polizisten und zerschlagene Körper: Mark Wahlberg macht sich im Actionstreifen „Spenser Confidential“ auf die Suche nach der Wahrheit.

Kämpfe können Tänze sein, das weiß die Welt spätestens seit Muhammad Ali. „Hüfte drehen!“, ruft Mark Wahlberg dem schweren, schnell aufbrausenden Straßensportler Hawk (Winston Duke) zu, den er in Mixed Martial Arts trainiert. „Du brauchst keine Muskeln, um jemanden auszuknocken.“ 

Wahlberg ist „Spenser“, ein gerade aus der Haft entlassener Ex-Polizist, der im gleichnamigen Actionfilm ziemlich viel einstecken muss. Am Anfang, noch hinter Gittern, wehrt er sich gegen Mitglieder der „Aryan Nations“, die ihn in der Gefängnisbibliothek attackieren. Regale stürzen um, Schreibtische brechen. 

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Er saß, weil er einen korrupten Captain, seinen Vorgesetzten bei der Bostoner Polizei, halb totgeschlagen hatte. Später fallen uniformierte ehemalige Kollegen auf der Herrentoilette der „Sláinte Bar“ über ihn her. Eine Choreografie mit berstenden Waschbecken, zu der „Sweet Caroline“ von Neil Diamond läuft, die Stadionhymne des örtlichen Baseballvereins.

Fern von Arthaus-Ansprüchen

„Spenser Confidential“, der jetzt bei Netflix zu sehen ist, hat mit Arthaus-Ansprüchen nichts zu tun, es ist ein Genrefilm, den man auch zu Hause am besten mit Popcorn zu sich nimmt. Mark Wahlberg hatte zuvor bereits vier Filme mit Regisseur Peter Berg gedreht, darunter den herausragenden „Boston“, der den Anschlag auf den Boston-Marathon rekonstruiert. 

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Der Schauspieler bewegt sich mit immer schwereren Schritten und immer zerschlagenerem Körper durch eine Handlung, die auf gewitzte Art die Muster des Buddy- und Polizeifilms variiert. Nachdem zwei Polizisten ermordet wurden, ist Spenser der Hauptverdächtige. 

Er büffelt für eine Truckdriver-Lizenz, will eigentlich in ein neues Leben nach Arizona abhauen. Doch jetzt ruft sein Gewissen: Der aufrechte Vorbestrafte muss der Gerechtigkeit dienen, helfen, „die Wahrheit zu finden“.

Kriminelle Polizisten

Die irische Mafia von Boston ist legendär, man kennt sie aus Filmen wie „Black Mass“ oder Martin Scorseses Klassiker „Departed“. Aber in „Spenser“ spielt sie nur noch eine Nebenrolle, in Form von Jogginganzug-Charlie, einem übergewichtigen Corvette-Fahrer, der Drogentransporte organisiert. 

Die Trinitarios und die Oscuros haben die Macht übernommen, dominikanische Gangs. Im Hintergrund agieren Investoren, es geht um das Wonderland, eine ehemalige Hunderennbahn, die mit Mafiageld zum Spielcasino umgebaut werden soll.

Die Polizei ist mit im Geschäft, sie ist durchsetzt mit dirty cops, kriminellen Bullen. Ein drohend ausgesprochener Satz fasst die Lage zusammen: „Du hast keine Ahnung, wie tief diese Scheiße reicht.“ Spenser lässt sich nicht beeindrucken, er sagt: „Manchmal muss man den Kater töten.“ Was folgt, ist ein Katz-und-Maus-Spiel.

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