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Glänzend. Adlerhenkel-Vase mit Ansichten von Berlin und Potsdam Berlin.

© Lempertz

Preußen-Auktion in Berlin: Mit Friedrich speisen

Preußische Eleganz im eigenen Wohnzimmer: Das Auktionshaus Lempertz Berlin versteigert Leuchter, Prunkvasen und Tafelservice.

Mit rund 300 Lots lässt das Auktionshaus Lempertz in Berlin einen Teil der Geschichte Preußens wieder lebendig werden. Wer also bei sich zu Hause die Tafelkultur Preußens aufleben lassen möchte, hat hier eine der raren Chancen.

So wird ein Leuchterpaar aus dem „Neuen Silbernen Service“ von Lempertz mit einer Taxe von 40 000–60 000 Euro angeboten. Es wurde von Friedrich II. nach dem Zweiten Schlesischen Krieg bei Lieberkühn mit ungefähr 60 Gedecken in Auftrag gegeben. Jedem Platz an der Tafel war ein kleiner Leuchter zugeordnet. Der vierkantige Balusterschaft ist, das gibt ihnen den ewigen Hauch der Geschichte, mit FR monogrammiert und wird von der preußischen Königskrone überwölbt. Und auf dem Fuß – Ordnung muss sein im Preußentum – sind die Gewichtsangaben der Hofsilberkammer dokumentiert. Herrschaftliche Attitüde signalisiert auf hochelegante Weise ebenso eine 48 Zentimeter hohe Adlerhenkel-Vase (Taxe: 30 000– 40 000 Euro), deren Dekor dem Buntmaler Johann Forst zugeschrieben wird und die bei KPM zwischen 1825 und 1832 entstand. Radierte und glänzende Vergoldungen geben ihr Pracht. Sowohl Berlin als auch das von Osten über die Havel hinweg porträtierte Potsdam zieren die Bildfelder. Der Blick auf Potsdam orientiert sich an einem 1824 von August Wilhelm Schirmer gemalten Aquarell aus einem Eckkabinett des Prinzen Carl in Schloss Glienicke.

Feine Blumen und exotische Früchte

Zur Komplettierung der Tischzier empfiehlt sich auch eine Königliche Prunkschale von KPM, geschaffen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, die mit ihren feinen Nelken- und Liliendarstellungen und rahmenden exotischen Früchten für eine Taxe von 50 000–70 000 Euro angeboten wird.

Ergänzen könnten das Ensemble vier silbervergoldete Salièren (Taxe: 3000 Euro) aus dem Hochzeitsservice von Prinz Wilhelm und Auguste Viktoria, die auf drei eingerollten Füßen tiefere ovale Schalen tragen und mit plastischen Delphinmasken verziert sind. Sie stammen aus einem vergoldeten Tafelservice für 50 Personen nach einem Gesamtentwurf von Adolf Heyden und stehen für die historistischen Ausläufer einer sich ihrem Ende zuneigenden Epoche.

Auktionshaus Lempertz, Poststr. 22, Vorbesichtigung: 13.–20.4., 11–17 Uhr; Preußen-Auktion: 21.4., ab 11 Uhr

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