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Monika Grütters (CDU), Kulturstaatsministerin: „Die Szene ist maximal betroffen, flächendeckend.“

© Jörg Carstensen/dpa

Kulturstaatsministerin: „Kultur ist kein Luxus, den man sich nur in guten Zeiten leistet“

Monika Grütters will möglichst alle Kunst- und Kulturschaffende in der Krise unterstützen und verweist auf die Soforthilfen der Länder. In den innovativen Ideen vieler Kulturbetriebe sehe sie auch eine schöpferische Kraft.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will Kunst- und Kulturschaffende in der Coronakrise nicht im Stich lassen. „Die Szene ist maximal betroffen, flächendeckend“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). Allein der Schaden durch ausgefallene Veranstaltungen werde auf 1,25 Milliarden Euro geschätzt. „Deshalb blutet mir das Herz“, betonte Grütters.

Vom Bundeskabinett waren zuletzt bereits Hilfen beschlossen worden. Sie hoffe, so die Politikerin, „dass doch alle überleben - egal ob der Sologeiger, die Malerin oder der Schriftsteller, die Kinobetreiber, Musikclubs, Buchhändler, Galeristen und Verleger.“ Darüber hinaus habe sie „den Eindruck, dass jetzt sehr viele den Stellenwert von Kultur unmittelbar begriffen haben. Sie ist eben kein Standortfaktor und kein Luxus, den man sich nur in guten Zeiten leistet.“

Konjunktur von digitalen Vermittlungsformen 

Grütters verwies darauf, dass kulturelle Einrichtungen unkonventionell an Soforthilfen herankommen könnten, etwa für die Miete eines Kinos, einer Galerie oder einer Buchhandlung. „Da werden über drei Monate bis zu 9.000 Euro ausgezahlt oder bei mehr Beschäftigten sogar 15.000 Euro. Betroffene können damit auch Kredite für Betriebsräume oder Leasingraten überbrücken.“ Zudem gebe es Hilfen bei der persönlichen Grundsicherung oder durch die Änderung zum Beispiel des Mietrechts, wie auch bei der übrigen Bevölkerung. Die Hilfen seien aus ihrer Sicht „ziemlich umfassend, zumal man sie kumulativ nutzen kann“.

Sie beobachte zudem, dass digitale Vermittlungsformen von Kunst „gerade richtig Konjunktur“ hätten, fügte Grütters hinzu. „Diese vielen neuen Ideen im Netz hätten wir mit noch so schlauen Programmen gar nicht stimulieren können.“ Insofern könne manche schöpferische Kraft in der aktuellen Situation auch neuen Schwung bekommen. (KNA)

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