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Prominentes Streitobjekt: Franz Marcs Gemälde „Die Füchse“ von 1913 bei seiner Versteigerung im Auktionshaus Christie’s – nach der Restitution.

© imago images/NurPhoto/Wiktor Szymanowicz

Tagesspiegel Plus

Jurist Benjamin Lahusen im Interview: Warum geben wir die NS-Raubkunst nicht schneller zurück?

Noch immer gibt es kein Gesetz zur Restitution von NS-Raubkunst. Die Kommission, die Streitfälle regeln soll, hat kaum Befugnisse. Ihr früherer Geschäftsführer fordert eine Reform.

Herr Lahusen, Sie leiten das Forschungsprojekt „Recht ohne Recht“ an der Universität Frankfurt/Oder. Darin untersuchen Sie, wie mit der Rückgabe von Kulturgütern, die die Nazis vor allem Jüdinnen und Juden raubten, seit 1945 umgegangen wird. Auf welches Problem spielt der Projekttitel an?
Er soll die Aufmerksamkeit auf einen Widerspruch lenken. Es gibt in diesem Bereich faktisch eine Rechtsordnung, die aber formal keine ist. Bund, Länder und Kommunen haben im Nachklang der Washingtoner Konferenz 1998 entschieden, keine juristisch belastbaren Grundlagen zu schaffen.

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