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In „Minamata“ spielt Depp den Fotografen W. Eugene Smith.

© AFP/Tobias Schwarz

Johnny Depp auf der Berlinale: Alter Hut steht ihm gut

Nach einer halben Stunde Verzug war er endlich da: Johnny Depp stellt auf der Berlinale seinen neuen Film „Minamata“ vor.

Der Hut? Würde auch Indiana Jones stehen. Sieht so aus, als hätte er schon einige Abenteuer miterlebt, ganz zerschlissen vom harten Leben seines Trägers. Aber warum sollte der ihn deshalb wegwerfen? Auch zerlöcherte Jeans liegen im Trend, da wird einer wie Johnny Depp sich nicht von seiner vertrauten Kopfbedeckung trennen.

Gibt sie ihm doch etwas Verwegenes, noch jetzt, da er die leicht speckige Lederjacke abgelegt hat und sich im großkarierten Holzfällerhemd den im Konferenzsaal des Grand Hyatt versammelten Journalisten stellt.

Viel Geduld war denen abverlangt worden, eine halbe Stunde Verzug hat es gegeben, bevor im Nebenraum des Saals die Blitzlichter des Fotoshootings zu flackern beginnen. Aber nun sitzt er leibhaftig da, neben sich „Minamata“-Regisseur Andrew Levitas. Auch Autorin Aileen Mioko Smith, Witwe und Mitarbeiterin des berühmten, von Depp dargestellten Fotografen W. Eugene Smith, sitzt auf dem Podium und gut ein halbes Dutzend weitere Beteiligte.

Depp gibt sich betont bescheiden

Das Team formuliert einen von allen geteilten Herzenswunsch, wie im Laufe der Pressekonferenz immer wieder betont wird: Es will den Fall Minamata, die Verseuchung eines Landstrichs mit Quecksilberrückständen, weithin bekannt und bewusst machen. Schließlich gebe es auf der Welt viel Vergleichbares – dagegen könne der Film mit seinen Mitteln angehen. Ja, es besteht fast eine Verpflichtung, das aufzugreifen, wie Johnny Depp wieder und wieder betont. Der Film – eine Art Prävention.

„Minamata“ sei Depps Idee gewesen, versichert der Regisseur und verrät, dass in den Kameras, mit denen Depp als Smith fotografiert habe, tatsächlich Filme gewesen und dabei „immer richtig tolle Fotos“ entstanden seien. „Jaja, kleine Unfälle“, wiegelt Depp ab. Er hatte schon vorher seine Vorliebe für Schnappschüsse bekundet – das seien oft die besten Fotos, kleine Unfälle eben, aus denen tolle Bilder entstehen.

Depp gibt sich ohnehin betont bescheiden, als der Regisseur und die Kollegen ihn über und über loben, für seine Arbeit, sein kollegiales Verhalten. Und ein toller Musiker sei er auch , habe am Set Gitarre gespielt. Der so Gepriesene revanchiert sich mit Gegenlob, schwärmt, was für eine Glück er doch mit dieser Crew gehabt habe. Im Loben sind sie jetzt quitt.

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