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Seit 2009 ist Sebastian Nordmann Intendant des Konzerthauses Berlin

© Pablo Castagnola

Intendant Sebastian Nordmann verlässt das Berliner Konzerthaus: Vom Gendarmenmarkt an den Vierwaldstättersee

Karrieresprung für Sebastian Nordmann: Ab 2026 wird der Kulturmanager das Lucerne Festival leiten. Bis zum Sommer 2025 bleibt er aber noch Intendant am Berliner Konzerthaus.

Als er 2009 Intendant des Konzerthauses wurde, hätte niemand gedacht, dass er so lange am Gendarmenmarkt bleiben würde: Sebastian Nordmann galt als Shootingstar unter den deutschen Kulturmanagern, 2002 war er mit gerade 31 Jahren Leiter der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern geworden und konnte schnell beachtliche Erfolge vorweisen. Da kündigte sich also eine steile Karriere an.

Als Kulturmanager ein Shootingstar

Doch Sebastian Nordmann fand ganz offensichtlich Gefallen an der Berliner Herausforderung: nämlich dem chronisch im Schatten der berühmten Philharmonie stehenden Konzerthaus durch innovative Ideen ein unverwechselbares Profil zu geben. Als Musentempel, der zwar außen im eleganten Klassizismus eines Karl Friedrich Schinkel erstrahlt und Innen an eine Kreation von Gianni Versace erinnert, wie es Entertainer Thomas Gottschalk mal formulierte, wo aber Klassik ganz heutig gedacht wird. Nordmann experimentierte mit unkonventionellen Konzertformaten, bot dem Publikum Virtual-Reality-Brillen an und animierte die Musiker:innen des Konzerthausorchesters dazu, einen eigenen Twitch-Kanal zu bespielen.

Jetzt allerdings hat man ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte: Zum Januar 2026 wird er das hochnoble Schweizer Lucerne Festival übernehmen. In dem fantastischen, vom Architekten Jean Nouvel konzipierten Kultur- und Kongresszentrum am Vierwaldstättersee gastieren traditionell die besten Orchester der Welt.

Bis zum Sommer 2025 aber bleibt Sebastian Nordmann noch Intendant am Gendarmenmarkt. Ab Herbst hat er dabei eine neue Sparringspartnerin: Dann wird Joana Mallwitz Chefdirigentin des Konzerthausorchesters, als erste Frau in dieser Spitzenposition in Berlin. Frederik Hanssen

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