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Inger-Maria Mahlke, Schriftstellerin

© Dagmar Morath

Tagesspiegel Plus

Inger-Maria Mahlkes brillant-bissiger Roman „Unsereins“: Spiel der Saison

Was Thomas Mann wohl zu diesem Roman gesagt hätte? Die Deutscher-Buchpreis-Trägerin des Jahres 2018 hat eine gewitzte Parallelgeschichte zu den „Buddenbrooks“ geschrieben.

Von Carsten Otte

Der Roman der Buchpreisträgerin beginnt im Januar 1890 in der Hansestadt Lübeck, dem „kleinsten Staat des Deutschen Kaiserreichs“, wie es im Vorspann heißt: „Eigentlich der zweitkleinste: Bremen hat weniger Fläche und ein obskures Fürstentum Köstritz weniger Einwohner: Jedoch: zweitkleinster klingt mickrig.“ Im Lübecker Bürgertum wird ein skurriler Hochmut kultiviert, eine Haltung, die in einem anderen, weltberühmten Buch schon ausgiebig beschrieben wurde. Der Klappentext von „Unsereins“ fragt dann auch leicht schnippisch: „Sind Sie mit den Buddenbrooks bekannt?“

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