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Ostseite des Humboldt Forums mit Spree und Dom.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin: Humboldt Forum soll ab 30. November eröffnen

Das Humboldt Forum eröffnet in Etappen. Jetzt ist klar, wann der Reigen beginnt: Ende November 2019. Die Berlin-Schau im ersten Stock folgt erst 2020.

Das Humboldt Forum soll am 30. November eröffnet werden. Nach Informationen des Tagesspiegels ist dies der Starttermin der etappenweisen Inbetriebnahme des wiedererrichteten Berliner Schlosses. Was genau dann eröffnet und gezeigt wird, war aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters nicht zu erfahren. Die Choreografie des Eröffnungsreigens obliegt dem Generalintendanten Hartmut Dorgerloh, der sich zur Zeit im Urlaub befindet.

Fest steht, dass die Berlin-Ausstellung im ersten Stockwerk des Schlosses nicht wie ursprünglich geplant dabei ist. Dies bestätigte Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin GmbH, die für die Realisierung der Schau auf 4000 Quadratmetern zuständig ist. Die Flächen hatten zunächst im September 2018 übergeben werden sollen. Wegen Überlastung und Engpässen in der Baubranche konnte jedoch auch der nächste avisierte Termin zum 1. Februar dieses Jahres nicht gehalten werden.

Die Verzögerungen sind seit Oktober bekannt

„Als klar wurde, dass wir die Flächen auch nicht zum 1. Februar in Betrieb nehmen können, mussten wir Kultursenator Lederer darüber informieren, dass wir den Zeitplan nicht halten können“, so Dülmen. Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert hat dies auf Anfrage des Grünen-Abgeordneten Daniel Wesener bestätigt. Dass es im ersten Obergeschoss wegen Mängeln bei der Lüftungstechnikinstallation zu erheblichen Verzögerungen kommt, ist allerdings seit Oktober bekannt. Der Start der Berlin-Ausstellung ist nun für Frühjahr 2020 angekündigt. Jede Bauverzögerung ist mit Mehrkosten verbunden. Der Grünen-Politiker Wesener findet, die Öffentlichkeit werde in diesem Punkt getäuscht: „Im Gegensatz zur gebetsmühlenartigen Behauptung von Frau Grütters steht nunmehr fest, dass der alte Zeit- und Kostenrahmen nicht gehalten werden kann.“

Generalintendant Dorgerloh hatte dem Tagesspiegel bereits im Herbst gesagt, es werde nach einer Feier zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldts am 14. September ab Ende 2019 eine „etappenweise Eröffnung“ geben, bis zum Start des Regelbetriebs. „Es wird eng“, hatte Dorgerloh hinzugefügt, „denn die Baukonjunktur brummt, die Firmen stehen nicht Schlange, im Gegenteil.“ Das bewahrheitet sich nun. Dennoch ändert sich laut der Stiftung Humboldt Forum nichts am soft opening.

Bereits im November hatte die Stiftung erklärt – ebenfalls auf Anfrage Weseners–, das Haus werde nach und nach „von unten nach oben“ eröffnet. „Den Beginn macht das Erdgeschoss mit Sonderausstellungen, Veranstaltungsräumen, gastronomischen Einrichtungen und Shops.“ Es folge die Berlin-Etage, danach „die Westspange der Ausstellung der Staatlichen Museen und zum Schluss die Ostspange der Museumslandschaft mit Dauer- und Wechselausstellungen im 2. und 3. OG“. Für das gesamte Jahr 2020 sind Eröffnungen und Events angekündigt. Daniel Wesener sieht die Öffentlichkeit getäuscht. „Alle Beteiligten sollten sich endlich ehrlich machen“, sagte er, der ursprünglich für 2019 geplante Start sei Makulatur. „Anstatt eines ,Museums neuen Typs' haben wir in diesem Jahr allenfalls die Eröffnung einer Kultur-Baustelle zu erwarten."

So soll sie aussehen, die Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum.

© Kulturprojekte Berlin, Gestaltung: krafthaus Das Atelier von facts and fiction

Im Gespräch ist eine Ausstellung über Elfenbein

Genauere Angaben zu den geplanten Präsentationen ab 30. November wird es womöglich erst nach der nächsten Stiftungsratsitzung am 26. Juni geben. Im Gespräch ist unter anderem eine Ausstellung über Elfenbein. Bei dem Thema können auch Fragen wie Kolonialismus, Tierschutz und Ökologie behandelt werden.

Was die Berlin-Etage betrifft, ist der neue Termin für die bauliche Übergabe der Flächen nun für die kommende Woche angesetzt. „Wir schreiben im Moment die Gewerke für die Ausstellungsgestaltung aus“, sagte Moritz van Dülmen. Dies umfasse etwa die zahlreichen Medienstationen, das Mobiliar und flexible Rauminstallationen für die Objekte. Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums und Chef-Kurator für die Humboldt-Bespielung des Landes Berlin, habe ein fertiges Konzept, bestätigt Dülmen. „Wir konnten aber mit der Auftragsvergabe nicht beginnen, bevor wir nicht genau wussten, wann wir anfangen können.“

Die Ausstellung soll „historische und gegenwärtige Entwicklungen in den Blick nehmen, die Berlin mit der Welt verbinden“, heißt es auf der Webseite der Kulturprojekte GmbH. Besucher sollen aktiv einbezogen werden, auch auf die die Verbindung zu anderen Museen und Orten der Stadt wird Wert gelegt.

Der Förderverein des Stadtmuseums lädt am 6. März um 18 Uhr zu einem Informationsabend in die Nikolaikirche, mit Klaus Lederer, Moritz van Dülmen und Paul Spies. Spies wird Einblicke in die geplante Ausstellung geben und „Highlights“ der einzelnen Räume vorstellen.

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