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Der US-amerikanische Rapper Snoop Dogg

© Imago

Hip-Hop-Begnadigungen: Snoop Dogg freut sich über Trump

Zu den mehr als hundert Menschen, die Donald Trump in letzter Minute begnadigte, gehören auch Rapper und ein einstiger Label-Chef.

Snoop Dogg ist begeistert: „Großartige Arbeit“ nennt der Rapper Donald Trumps Massenbegnadigungsaktion kurz vor Ende von dessen Amtszeit. Denn unter den mehr als hundert Begnadigten war auch Michael „Harry-O“ Harris, der seit 32 Jahren wegen eines Mordversuches und wegen Kokainhandels in einem kalifornischen Gefängnis sitzt.

Harris ist der Gründer des Labels Death Row, Records, bei dem die ersten Alben von Snoop Dogg erschienen sind. Auch Werke von Tupac Shakur und Dr. Dre wurden dort veröffentlich.

Lil Wayne drohte eine lange Haftstrafe

Offenbar hatte Snoop Dogg sich für die Freilassung seines alten Kumpels eingesetzt. Klar, dass er jetzt jubelt. Das Noch-Trump-Weiße-Haus fand lobende Worte für den „ehemaligen Unternehmer“ Harris, der inzwischen 59 ist und noch acht Jahre im Gefängnis vor sich gehabt hätte. Dort hatte er sich wohl für andere Häftlinge eingesetzt, Wirtschaft und Journalismus studiert.

In einem Interview mit der englischen Zeitung „Daily Mail“ versicherte er vor zwei Jahren: „Ich weiß, dass ich von dem Moment an, in dem ich frei bin, daran arbeiten werde, Leben zu verändern.“ Auch wenn es durchaus sein kann, dass Harris sich in den Jahrzehnten in Haft gewandelt hat, fällt es schwer die Begnadigungsaktion zu bejubeln, schloss sie doch neben ehemaligen Trump-Weggefährten wie Paul Manafort oder Steve Bannon auch verurteilte Kindermörder ein.

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Auf der langen Liste befinden sich außerdem der Produzent Weldon Angelos sowie die Rapper Kodak Black und Lil Wayne. Black saß wegen Waffendelikten ein, Lil Wayne hatte sich bei einem Prozess im Dezember des illegalen Waffenbesitzes schuldig bekannt – ihm drohten bis zu zehn Jahren Haft.

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Jetzt hat er nichts mehr zu befürchten, was ihn offenbar zu einem neuen Song inspirierte: In dem am Donnerstag veröffentlichen „Ain’t Got Time“ spielt er unter anderem mit der Zeile „I don’t get time ’cause I ain’t got time“ auf die Ereignisse an. Trump wird allerdings nicht erwähnt.

Der Ex-Präsident hat immer wieder versucht, Nähe zur US-Hip-Hop-Szene zu demonstrieren. So setzte er sich 2019 für den in Schweden inhaftierten Asap Rocky ein und war zu Beginn seiner Amtszeit auf erratische Weise mit Kanye West befreundet, der ja am liebsten selbst Präsident wäre. Trumps Hip-Hop-Begnadigungen sollen wohl sein Image bei der afroamerikanischen Bevölkerung verbessern. Ein Manöver, das kaum Erfolg haben dürfte.

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