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Erneut in der Kritik: TV-Moderator Jeremy Clarkson.

© dpa/PA Wire/Ian West

Hasstirade gegen Herzogin Meghan: Jeremy Clarkson kann’s nicht lassen

Ein Gastbeitrag in der britischen „Sun“ bringt Jeremy Clarkson eine Rekordzahl an Beschwerden ein. 2016 hatte sich der Auto-Journalist bereits mit der BBC überworfen.

Der britische Auto-Journalist Jeremy Clarkson ist bekannt für offene Worte und ein sehr eigenes Verhältnis zur Political Correctness. Im Jahr 2016 trennte sich bereits die BBC von ihrem Star-Moderator, trotz guter Einschaltquoten für die Sendung „Top Gear“, die er zusammen mit seinen Kollegen Richard Hammond und James May moderierte. Der Vorwurf damals: Er hatte angeblich seinen Produzenten geschlagen. Die Drei fanden bei Amazon Prime mit dem direkten Nachfolger „The Grand Tour“ eine neue Heimat. Nun ist Jeremy Clarkson erneut in die Kritik geraten.

Eine Hasstirade von Clarkson gegen die Herzogin Meghan, die Ehefrau von Prinz Harry, in der britischen „Sun“ zog eine Welle des Protestes nach sich. Wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf den britischen Presserat Independent Press Standard Organisation (Ipso) am Dienstag meldete, gingen bis zum Morgen mehr als 17 500 Beschwerden gegen den Text ein. Das sind mehr als der Presserat im kompletten Vorjahr insgesamt erhalten hatte - und mehr als je zuvor zu einem einzigen Beitrag.

Anspielung auf Szene aus „Game of Thrones“

Clarkson hatte in dem Gastbeitrag in der vergangenen Woche geschrieben: „Ich hasse Meghan“. Dazu fantasierte er über den Wunsch, die 41-jährige Frau von Prinz Harry solle nackt durch britische Städte getrieben und von einer Menge mit Exkrementen beworfen werden. Dabei handelte es sich um eine Anspielung auf eine Szene aus der Fantasy-Saga „Game of Thrones“. Darin wird Regentin Cersei Lannister von religiösen Fanatikern unter „Schande, Schande, Schande“-Rufen durch die Hauptstadt Königsmund getrieben.

Der Text hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Selbst Clarksons Tochter Emily, die einen Podcast moderiert, distanzierte sich von ihrem Vater. Der 62-Jährige teilte daraufhin per Twitter mit, er habe eine „unbeholfene“ Anspielung gemacht und wolle künftig vorsichtiger sein. Die „Sun“ löschte den Gastbeitrag auf ihrer Webseite auf Wunsch des Autors.

Mehr als 60 Parlamentsabgeordnete verschiedener Parteien forderten in einem Schreiben an die „Sun“-Chefredakteurin Victoria Newton eine Entschuldigung des Blattes und Konsequenzen für Clarkson.

Der Gastbeitrag war eine Reaktion auf die Veröffentlichung des zweiten Teils der Dokuserie auf Netflix „Harry & Meghan“. In der legen die beiden die Gründe für ihr Ausscheiden aus dem engeren Kreis des britischen Königshauses dar. (mit dpa)

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