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Eine Medaille mit dem Konterfei von Alfred Nobel. Sie ist im Nobel Museum zu sehen.

© Kay Nietfeld/dpa

Nach Krise der Schwedischen Akademie: Französische Schriftstellerin Maryse Condé erhält alternativen Literaturnobelpreis

Wegen der Missbrauchs- und Korruptionsskandale der Schwedischen Akademie wird dieses Jahr ein alternativer Literaturnobelpreis vergeben. Er geht an die französische Autorin Maryse Condé.

Die französische Schriftstellerin Maryse Condé erhält den alternativen Literaturnobelpreis. Das gab die schwedische Initiative „Die Neue Akademie“ am Freitag in Stockholm bekannt. Die Auszeichnung „New Academy Prize in Literature“ wird in diesem Jahr einmalig anstelle des Literaturnobelpreises vergeben, der wegen einer Krise der Schwedischen Akademie abgesagt wurde.

Der 81-jährige Autorin mit karibischen Wurzeln veröffentlichte 1984 den Bestseller „Segu - Die Mauern aus Lehm“. Für den Roman wurde sie später mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet, der an Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika vergeben wird. Anregungen zu der Geschichte über Familie, Ethnien, Religionen und den Untergang der Stadt Segu, hatte Condé, die viel in Westafrika unterwegs war, in Mali gesammelt.

Neben Maryse Condé waren auch die kanadische Schriftstellerin Kim Thúy, Neil Gaiman aus Großbritannien und der japanische Schriftsteller Haruki Murakami unter den Finalisten. Murakami zog sich allerdings im Vorfeld zurück. Die Preisverleihung findet am 9. Dezember in Stockholm statt - einen Tag vor der Verleihung der Nobelpreise.

Condé schrieb auch Kinderbücher, Theaterstücke und Essays

Weitere Romane sind „Ich, Tituba, die schwarze Hexe von Salem“ (1986, dt. 1988), „Unter den Mangroven“ (1989, dt.1991) und „Insel der Vergangenheit“ (1997, dt. 2001). Condé schrieb auch Kinderbücher, Theaterstücke und zahlreiche Essays.

Maryse Condé wurde als jüngstes von acht Kindern 1937 auf der Karibik-Insel Guadeloupe geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft in Paris, arbeitete in den 60er Jahren an verschiedenen Schulen und Sprachinstituten in Guinea, später in Ghana und im Senegal. Nach Lehrtätigkeiten an der Pariser Sorbonne in den 80er Jahren unterrichtete sie französischsprachige afrikanische Literatur an der Columbia University in New York. (dpa)

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