Fotobuch „Berlin Artists“: Einblick in die Kunstszene der Hauptstadt
Der Fotograf Jörg Dedering porträtierte während der Pandemie mehr als 100 Berliner Künstlerinnen und Künstler in ihren Ateliers.
Für viele Kunstschaffende herrschte Stillstand während der Pandemie. So auch für den Fotografen Jörg Dedering, der die Zeit für ein neues Projekt nutzte. Er nahm Kontakt zu Berliner Künstler:innen auf, fragte, ob er sie in ihren Ateliers fotografieren dürfe.
So entstand ein beeindruckendes Konvolut an Porträts, das von den magischen Berliner Netzwerkkräften profitierte. Künstler, die Dedering vor seine Linse holte, empfahlen Freunde, Bekannte, Kolleg:innen, die er dann ebenfalls in ihren Studios besuchte. Insgesamt 130 Künstler:innen hat Dedering fotografiert. Konzeptkünstler Julius von Bismarck, der zuletzt mit seinen Videos von Feuerstürmen auf sich aufmerksam machte, vorm Atelierfenster mit zwei Fleischerhaken an der Gardinenstange.
Die zwischen Deutschland und Korea aufgewachsene Multimediakünstlerin Jeewi Lee, den Kopf zur Seite gedreht, vor einer abgeblätterten Tapete im Farbton ihres Pullis. Den 1986 in der Ukraine geborenen Maxim Brandt im Malerkittel, den kanadischen Künstler AA Bronson, Gründungsmitglied von General Idea, mit rosa Schal draußen im Freien. Aus den Bildern wurde ein Buch. Zu den Abgebildeten gibt es außer Name, Geburtsort und Land keine Angaben.
Die Aufnahmen sprechen für sich. Sie sind ein einzigartiger Schatz, weil in normalen Zeiten eine Momentaufnahme wie diese kaum möglich ist. Es ist eine logistische Herausforderung diese von Ausstellung zu Ausstellung, von Projekt zu Projekt reisenden Künstler:innen in Berlin anzutreffen. Das merkt Jörg Dedering schon jetzt, denn das Projekt geht weiter, aber die Terminfindung gestaltet sich wesentlich schwieriger.
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