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Das Rauschen des Windes in den Baumkronen, wie hier, in einem Buchenwald in Stubnitz, im Nationalpark Jasmund, tönt nicht niedrigschwellig, sondern interessant.

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Tagesspiegel Plus

Folge 167 „Wochniks Wochenende“: Schwellen: hohe, niedrige, Unterschwelliges

Wenn niedrigschwellige Kunst bedeutet, dass man wenig oder gar nicht mitdenken muss, gibt es niedrigschwellige Kunst nicht, findet unser Autor - und empfiehlt die Werkhalle Wiesenburg in Berlin-Gesundbrunnen.

Eine Kolumne von Thomas Wochnik

| Update:

Niedrigschwellig – immer öfter ist der Begriff in Ankündigungen und Werbetexten zu Kulturevents zu lesen: niedrigschwellige Konzerte, Ausstellungen, Sommerfeste. Eine niedrige (Tür-)Schwelle klingt zunächst mal nach (fast) Barrierefreiheit. Schwellenloses wäre dann barrierefrei und das Unterschwellige bärge Sturzgefahr, weil es eine Vertiefung im Boden verhieße. Gemeint ist in der Regel aber etwas anderes: Ein niedrigschwelliges Konzert ist eines mit geringen Voraussetzungen. Sie brauchen keine Fachkenntnis mitzubringen, müssten das Programm als Durchschnittsmensch ohne Überforderung vollumfänglich miterleben können. Wer fühlt sich nicht davon angesprochen?

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