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Nachruf: Film-Mogul Dino De Laurentiis gestorben

Er war ein Dinosaurier des US-Studiosystems, nun verstarb er mit 91 Jahren in Los Angeles. Ein Nachruf.

Dino nannte sich der 1919 geborene, als Agostino getaufte Sohn eines Neapolitaner Spaghettifabrikanten schon früh, und ein Dinosaurier des US-Studiosystems war er tatsächlich in den späten Jahren: Dino De Laurentiis, mit rund 600 Titeln der wahrscheinlich produktivste Filmproduzent aller Zeiten. Als sich schon früh abzeichnete, das er einmal Vaters Firma übernehmen würde, entschloss er sich eines Tages in Rom, lieber Schauspieler zu werden – wechselte jedoch „nach einem Blick in den Spiegel“, wie er heiter bekannte, schon mit Anfang zwanzig ins Produzentenfach. De Laurentiis’ Name steht für den Triumph des italienischen Neorealismus, von Giuseppe de Santis’ „Bitterer Reis“ bis zu Fellinis „La strada“, womit er für Italien 1956 den Auslandsoscar holte. In den Sechzigern wandelte er sich, mit dem Studio „Dinocittà“, zum US-Tycoon auf römischem Boden – und ruinierte sich fast mit John Hustons Monumentalfilm „Die Bibel“. Sein lebenslanger „Bigger than life“-Selbstbegriff führte ihn folgerichtig nach Hollywood, wo er mit wechselndem Geschick im Großproduzentenfach mitmischte, von „Serpico“ über „ Die drei Tage des Condor“ bis zu „Blue Velvet“ und „Hannibal“. Vor drei Jahren sagte der längst mit dem Oscar fürs Lebenswerk Gepriesene: „In den Ruhestand gehe ich erst, wenn ich sterbe.“ Am Donnerstag ist Dino De Laurentiis 91-jährig in Los Angeles gestorben. Tsp

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