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Der Rias Kammerchor gehört zu den weltweit anerkanntesten Profi-Gesangsensembles der Welt.

© Oliver Look

Diskussion um Rias Kammerchor: Die Reaktion des Ensembles

Die Entscheidung, Händels Oratorium „Israel in Egypt“ abzusetzen, hat dem Rias Kammerchor viel Kritik eingetragen. Jetzt reagiert das Ensemble mit einem Statement.

Der Rias Kammerchor hat das Programm für sein Berliner Neujahrskonzert geändert. Statt Händels Oratorium „Israel in Egypt“ wird er am 1. Januar in der Philharmonie Händels Utrechter Te Deum, Bachs Magnificat sowie eine Vertonung von Psalm 122 singen. Diese Entscheidung ist von verschiedensten Seiten kritisiert worden, unter anderem auch im Tagesspiegel von einem Gastbeitrag von Matthias Loerbroks. Der Chor hat nun mit einem Statement reagiert, das wir hier dokumentieren.

Unser Anliegen, das Jahr 2024 in Anbetracht der derzeit herrschenden Kriege auf der Welt mit einer Bitte um Frieden zu beginnen und unser Programm für das feierliche Neujahrskonzert entsprechend zu ändern, ist in den vergangenen Tagen auf Kritik gestoßen. Wir respektieren diese sachliche Kritik. Zu unserem künstlerischen Selbstverständnis gehört es, sich öffentlicher Kritik zu stellen und diese zu diskutieren.

Mitgefühl mit den Opfern

Mit dieser Programmänderung ist keine Kritik am Staat Israel oder Feindlichkeit gegenüber Jüdinnen*Juden verbunden. Wir verurteilen jede Form des Antisemitismus und insbesondere die brutalen und fortdauernden Angriffe der Hamas-Terroristen gegen Israel in aller Schärfe und haben dies auch öffentlich bereits am 8. November 2023 deutlich gemacht. Darüber hinaus empfinden wir tiefes Mitgefühl mit allen Opfern der kriegerischen Auseinandersetzungen unserer Zeit.

Nach langer Abwägung haben wir es in Anbetracht der derzeit herrschenden Kriege auf der Welt als nicht angemessen empfunden, im Neujahrskonzert ein Werk darzubieten, das sich durch eine kriegerische und kämpferische Atmosphäre auszeichnet und in dem zu Hunderten gestorben wird. Der Neujahrstag symbolisiert für uns einen Neuanfang und die Hoffnung auf ein besseres, friedvolleres Jahr. Vor diesem Hintergrund haben wir uns dazu entschieden, ein Programm zu präsentieren, das mit Parrys „I was glad“ und Händels anlässlich des Utrechter Friedens komponiertem „Te Deum D-Dur“ die Bitte um Frieden in den Mittelpunkt stellt.

Die Kunst lebt vom kritischen Austausch unterschiedlicher Interpretationen und Meinungen. Deshalb bieten wir allen Karteninhaber:innen des Neujahrskonzerts, den zahlreichen Freund:innen des RIAS Kammerchors sowie allen Interessierten an, nach Anmeldung an info@rias-kammerchor.de am 5. Januar 2024 um 19.00 Uhr im Probenraum des Chores am Grazer Platz 4, 12157 Berlin mit uns über die Programmänderung zu diskutieren.

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