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Max von Sydow bei einer Filmpremiere im Mai 2016 in Cannes.

© Guillaume Horcajuelo/EPA/dpa

Update

Max von Sydow ist tot: Der Schauspieler starb im Alter von 90 Jahren

Der schwedische Schauspieler Max von Sydow ist am Sonntag gestorben. Das sagte seine Witwe dem französischen Magazin „Paris Match“.

Max von Sydow wurde 90 Jahre alt. Seine Witwe sprach laut „Paris Match“ von „unendlicher Traurigkeit“ und „außerordentlichem Schmerz“, mit dem sie den Fortgang ihres Mannes am 8. März 2020 mitteilen müssten.

Catherine und Max von Sydow 2016 beim Filmfestival in Cannes.

© picture alliance/Guillaume Horcajuelo/EPA/dpa

Die französische Dokumentarfilmerin und Produzentin Catherine von Sydow war seit 1997 mit dem schwedischen Charakterdarsteller verheiratet. Er hatte seit 2002 die französische Staatsangehörigkeit.

Max von Sydow, 1929 im schwedischen Lund als Carl Adolph von Sydow geboren, galt als charismatischer Darsteller mit „zwingender Präsenz“. Den Durchbruch schaffte er in Filmen seines Landsmannes Ingmar Bergman. Zuletzt hatte er 2016 eine Rolle im Fantasy-Epos „Game of Thrones“ – dazwischen lagen sechs Jahrzehnte internationale Karriere.

„Max von Sydow war ein Schauspieler mit einer besonderen Ausstrahlung. Die großen, komplizierten Charakterrollen spielte er mit untrüglichem Gefühl, Kraft und Autorität“, würdigte ihn das Königliche Dramatische Theater in Stockholm. Mit ihm sei ein „unvergesslicher Schauspieler“ und „Gigant“ gestorben, so das Theater.

Rollen-Auswahl aus sieben Jahrzehnten

  • Antonius Block, „Das siebtente Siegel“ (Ingmar Bergman, 1957)
  • Hendrik Åkerman, „Wilde Erdbeeren“ (Ingmar Bergmann, 1957)
  • Jesus, „Die größte Geschichte aller Zeiten“ (George Stevens, 1965)
  • Pater Lankester Merrin, „Der Exorzist“ (William Fiedkin, 1973)
  • Harry Haller, „Der Steppenwolf“ (Fred Hainse, 1974)
  • König Osric, „Conan der Barbar“ (John Milius, 1982)
  • Ernst Stavro Blofeld, „Sag niemals nie“ (Irvin Kershner, 1983)
  • Lasse Karlsson, „Pelle, der Eroberer“ (Bille August, 1987)
  • Johan Åkerblom (Bergmans Großvater mütterlicherseits), „Die besten Absichten“ (Ingmar Bergman, 1991)
  • Knut Hamsun, „Hamsun“ (Jan Troell, 1996)
  • Director Lamar Burgess, „Minority Report“ (Steven Spielberg, 2002)
  • Lor San Tekka, „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, (J.J. Abrams, 2015)
  • Dreiäugiger Rabe, „Game of Thrones“, (ab 2016)

Mit Ingmar Bergman drehte er 13 Filme, als Durchbruch gilt „Das siebente Siegel“ von 1957. Ab Mitte der 1960er spielte er in Hollywood. 1981 war er der Bösewicht im Bond-Film „Sag niemals nie“. Mit dem deutschen Regisseur Wim Wenders drehte Max von Sydow 1990 das Roadmovie „Bis ans Ende der Welt“.

Für die Rolle als armer, ausgebeuteter Bauer im Bille-August-Film „Pelle, der Eroberer“ bekam er 1987 eine Oscar-Nominierung. 2012 noch einmal, für eine Nebenrolle in der Literaturverfilmung „Extrem laut und unglaublich nah“ – bekommen hat er den Oscar nicht.

Von Sydow machte seine Ausbildung von 1948 bis 1951 an der Schauspielakademie des Königlichen Theaters in Stockholm. Von 1951 bis 1979 war er mit der Schwedin Christina Olin verheiratet. Der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“ zufolge starb er in seinem Zuhause in der Provence. (AFP/Tsp/dpa)

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