Auf nach Wien, zum "Lied von der Erde" und ins Burgtheater

Streaming-Tipps für Montag, 15. Juni
Klassik-Tipp
Indem er das "Lied von der Erde" nicht als seine 9. Symphonie bezeichnete, hoffte der abergläubische Gustav Mahler, dass es nicht, wie bei Beethoven, seine letzte sein würde. War es dann auch nicht. Der französische Regisseur Philippe Quesne hätte das eigentlich orchestrale Werk mit Singstimmen dieses Jahr bei den Wiener Festwochen als Aufführung mit dem Klangforum Wien inszenieren sollen. Jetzt haben die Festwochen ein Gespräch veröffentlicht, das sie mit Quesne bei Proben im Februar, vor Beginn der Corona-Pandemie, geführt haben. Der Regisseur macht sich seine Gedanken über Musik und Ökologie. "Haben wir wirklich einen Platz auf der Erde? Verdient der Mensch einen Platz auf der Erde, wenn er so viele Schwierigkeiten bereitet, diese schützen oder gar zu retten?"

Theater-Tipp
Und wo wir schon in Wien sind: vielleicht mal wieder auf der Webseite vom Burgtheater vorbeischauen? Jeden Tag um 11 Uhr Vormittag liest oder performt dort ein Ensemblemitglied in der Reihe #MyHomeIsMyBurgtheater, aktuell mit einer eigenen Märchen-Edition. Markus Meyer zum Beispiel hat sich der Bremer Stadtmusikanten angenommen. Parallel dazu schreiben österreichische Autorinnen und Autorin, darunter Franzobel, Marlene Streeruwitz oder Kahtrin Röggla, kurze Texte in der Reihe "Wiener Stimmung", um die surreale Atmosphäre dieser Monate einzufangen, die natürlich auch in Wien herrscht. In Folge #14 interpretiert Marta Kizyma einen Text von Gerhild Steinbuch: "Notfallerlass, Zusatzverordnung, Ausnahmeregelung, alles immer schön nacheinander, die Nazis, die Bürgerlichen, die Reaktionären... Ich stehe im Dschungel der nicht mehr ganz so freien Meinungsäußerung und kann mich nicht entscheiden, wo die Füße hintrabsen".
(Zusammenstellung: uba)
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