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Weltweit beliebt. Eine Mafalda-Skulptur in Mexiko City.

© Pedro Pardo / AFP

Comiczeichner Quino: "Mafalda"-Schöpfer mit 88 Jahren gestorben

Sie hinterfragte die Welt der Erwachsenen und hasste Suppe. Die Figur Mafalda machte ihn berühmt, nun ist der argentinische Comiczeichner Quino gestorben.

Der argentinische Comic-Zeichner und Schöpfer von "Mafalda", Joaquín Salvador Lavado, ist tot. Der unter dem Namen "Quino" bekannte Künstler starb am Mittwoch im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt Mendoza, wie sein Verleger Daniel Divinsky mitteilte. "Alle guten Menschen im Land und in der Welt werden um ihn trauern", erklärte Divinsky auf Twitter.

Weltbekannt wurde der 1932 geborene Sohn spanischer Einwanderer mit seiner Comic-Figur Mafalda, einem frechen sechsjährigen Mädchen aus der argentinischen Mittelschicht, das Suppe hasst, die Beatles mag und ihre Eltern mit ihren Kommentaren und Fragen vollkommen überfordert.

Joaquin Salvador Lavado alias Quino mit einer Mafalda-Skulptur in Buenos Aires.
Joaquin Salvador Lavado alias Quino mit einer Mafalda-Skulptur in Buenos Aires.

© Alejandro Pagni / AFP

Die Comics von Mafalda und ihren Freunden Susanita, Miguelito, Manolito, Felipe und Libertad erschienen von 1964 bis 1973. Darin brachte Quino mit subtilem Humor seine Empörung über die Welt der 60er Jahre zum Ausdruck - unter anderem, wenn Mafalda immer wieder Erklärungen zur Situation der Frauen, zu Diktatur, der Überbevölkerung, Fidel Castro oder den Atom-Krieg einfordert.

„Haltet die Welt an, ich will aussteigen“

Das etwas altkluge Mädchen tritt für Gerechtigkeit, Frieden und Gleichberechtigung ein und hinterfragt die Welt der Erwachsenen. Ein bekannter Spruch von Mafalda lautet: „Haltet die Welt an, ich will aussteigen.“

Quino selbst musste nach dem Militärputsch in Argentinien im Jahr 1976 nach Italien fliehen, 1990 dann wurde er spanischer Staatsbürger. Er lebte zuletzt abwechselnd in Spanien und in Argentinien. Neben zahlreichen anderen Preisen erhielt Quino 2014 den angesehenen Prinz-von-Asturien-Preis für Kommunikation und Humanwissenschaften.

Diese Skulptiren von Mafalda (MItte) und Susanita aus Quinos Comics sind in Buenos Aires ein beliebtes Fotomotiv.
Diese Skulptiren von Mafalda (MItte) und Susanita aus Quinos Comics sind in Buenos Aires ein beliebtes Fotomotiv.

© Juan Mabromata / AFP

Auf Deutsch sind die Strips mit Mafalda unter anderem in den 90er Jahren im Verlag Boiselle und Ellert veröffentlicht worden, aber nur noch antiquarisch erhältlich.

Im Frühling 2021 soll im Hamburger Carlsen-Verlag in der Reihe „Die Bibliothek der Comic-Klassiker“ eine Sammlung von Quinos Arbeiten erscheinen. Dem Carlsen-Verlag zufolge ist Mafalda „der international beliebteste Comic aus dem spanischsprachigen Raum“ und wurde in 26 Sprachen übersetzt. (AFP/dpa/lvt)

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