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So einen Stapel Bücher. Jeden Sommer gibt Barack Obama seine Leseliste bekannt.

© dpa

Bücherliste des Ex-Präsidenten: Was Barack Obama diesen Sommer liest

Jeden Sommer verkündet Ex-Präsident Obama seine Leseliste für den Sommer - und verhilft Autoren damit unverhofft zu Bestsellern. Jetzt hat er es wieder getan.

Marilynne Robinson war in den USA schon eine bekannte Schriftstellerin, lange bevor Barack Obama 2009 US-Präsident wurde. Ihr Roman „Gilead“, der Auftakt einer Trilogie über einen fiktiven Ort im Herzen Amerikas, in Iowa, erschien 2004 und brachte ihr ein Jahr später einen Pulitzer-Preis und einen National Book Award ein.

Doch als Obama im Wahlkampf durch Iowa kam, wo Robinson daheim ist, „Gilead“ und die beiden Nachfolgebände „Zuhause“ und „Lila“ entdeckte und zu lesen begann, überdies die 1943 geborene Schriftstellerin kennenlernte, wurde Robinson von einer in den USA bekannten zu einer weltberühmten Schriftstellerin. Ihre Romane wurden zum Beispiel auch ins Deutsche übersetzt – nicht zuletzt beworben mit dem Hinweis, Obama sei ein Robinson–Fan.

Seit Obama nicht mehr Präsident ist, hat er, das lässt sich leicht denken, mehr Zeit zum Lesen. Und weil er weiterhin ein gefragter Mann und 1-A-Prominenter ist, interessiert die Welt, was er so liest. Das verkündet Obama in regelmäßigen Abständen auf Facebook und Instagram, wo er kürzlich seine Sommerlektüren zum Besten gab.

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Dazu gehörte zum Beispiel Colson Whitehead mit seinem jüngsten, auch ins Deutsche übersetzten und hierzulande zu einem Bestseller avancierten Roman „Die Nickel Boys“ über das Schicksal einiger schwarzer Jungs in einer sogenannten Besserungsanstalt in den frühen 60er Jahren; zu Obamas weiterer Lektüre zählen Romane von der krüzlich verstorbenen Toni Morrison, von Hilary Mantel („Wölfe“), von Téa Obreht, einer noch jungen, 1985 in Belgrad geborenen und seit ihrem zwölften Lebensjahr in den USA lebenden Schriftstellerin, oder von Dinaw Mengistu, einem äthiopischstämmigen US-Schriftsteller.

Obreht? Mengestu? Das werden sich manche jetzt fragen, sicher auch in den USA. Die Verlage aber dort dürften hellauf begeistert sein über die Stimmabgabe Obamas. Obrehts neuer Roman „Inland“, den der Ex-Präsident gelesen hat, wird nun problemlos ein Bestseller, auch Mengestus 2010 veröffentlichter Roman „How to read the air“ könnte noch einmal in die Charts zurückkehren.

In Deutschland, wo Mengestus (tatsächlich sehr guter) Roman unter dem Titel „Die Melodie der Luft“ erschienen ist und auch der Erstling von Obreht, „Die Tigerfrau“, dürfte bei den jeweiligen Verlagen ebenfalls Freude herrschen: ein Obama-Blurb!

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Braucht es da noch Literaturkritik, mag man sich fragen. Oder wenigstens Sendungen wie Denis Schecks „Druckfrisch“ oder das „Literarische Quartett“, die zumindest noch für kleinere Verkaufsschübe sorgen? Wenn ein Obama den Daumen hebt? Andererseits: Es ist Barack Obama! Nicht Trump. Oder Heiko Maas, Ursula von der Leyen oder ..., ja, Sie wissen schon.

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