„Amsterdam“ im Kino: Glasauge, sei wachsam!
In David O. Russells verrückt-chaotischer Komödie „Amsterdam“ kommt ein Starensemble einer politischen Verschwörung auf die Spur. Irgendwie.
Ein Film, der gleich in der Titelsequenz mit seiner künstlerischen Freiheit im Umgang mit wahren Begebenheiten kokettiert, verdient unser Misstrauen. Es gibt im Jahr 2022 wahrlich originellere Prämissen als diesen postmodernen Quatsch, beim Regisseur David O. Russell überrascht es inzwischen allerdings auch nicht mehr. Er hat ein Faible für wahre Geschichten entwickelt: beim Siebziger-Jahre-Ganovenstück „American Hustle“, aber auch in dem Nebenwerk „Joy“ über eine Hausfrau, die mit einem neuartigen Wischmob zur Entrepreneurin wird. Was Russell immerhin von den meisten seiner (uninteressanteren) Kollegen unterscheidet, ist, dass er Tatsachen nicht zur Beglaubigung einer Geschichte heranzieht, sondern zum Ausgangspunkt seiner Fabulierkunst macht.
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